Gibt’s nicht?! Doch! Am Nürburgring entscheiden zunehmend die Zapfsäulen über Erfolg und Misserfolg der Teams.

Doch damit nicht genug: „Dann hat sie beim ersten Tankstopp nicht funktioniert.[…] Dann wurde sie wieder repariert. Dann ging sie angeblich. Beim zweiten Tankstopp hat sie dann auch nicht funktioniert. Ja, und die Rennleitung sagt dann: „C’est la vie“. Da können wir nichts dran machen – ist Sache der CNG.‘ Also ist man hier der Willkür der Funktionen der Tanksäule ausgesetzt.“
„Wir haben beim ersten Tankstopp fünfzehn Sekunden verloren, liegen jetzt mit drei, vier Sekunden hinten“, beschwerte sich Wolfgang Land weiter im VLN-Stream. „Das ist deprimierend! Und die Rennleitung sagt: Vom Reglement her können wir nichts daran machen. Wenn die Tanksäule nicht geht, ist das Schicksal der Teilnehmer.“
Entscheidungen auch in der Vergangenheit durch die Funktionalität beeinflusst?
Bereits 2014 bemängelte Haribo-Racing die Funktionalität der Zapfsäulen und zog – wegen mangelndem Handlungsbedarf der Veranstalter – den 911er von Porsche zurück. Auch zum Saisonfinale in der VLN trat das Team dann nicht mehr an. Das Team sah damals keine andere Möglichkeit, als den Rückzug, nachdem eine schadhafte Tankanlage nicht hatte instand gesetzt werden können. Statt den mindestens garantierten 50 Litern pro Minute wies die Säule an der Teambox von HARIBO ab den ersten Testfahrten am Freitag eine sehr unterschiedliche Förderleistung auf – zeitweise flossen sogar nur 39 Liter in der Minute. Während man vorher noch Zeitgutschriften – denn das Problem war auch 2014 nicht neu – seitens der Veranstalter bekam, wurden diese zum vorletzten VLN-Rennen 2014 dann wieder gestrichen.
2015 freute man sich bei der capricorn Nürburgring GmbH über eine 3-jährige Vertragsverlängerung mit dem Mineralölstoffe-Lieferanten Mundorf Mineralölhandels GmbH & Co. KG aus Troisdorf. Wie man den Treibstoff in die Autos bekommt, stand dabei wohl aber nicht zur Debatte. Wichtig war damals offensichtlich nur, dass die Fahrzeuge von Mundorf nun auch Werbung für den Ring fuhren. Man muss halt Prioritäten setzen.
Auch 2015 bemerkte Markus Östreich „Das Auto war vom Team Schirmer einmal mehr perfekt vorbereitet. Die Boxenstopps waren super, es gab nur beim Tankvorgang wieder Zeitverluste.[…] Was wieder nicht funktioniert hat, waren die Zapfsäulen!“

In eigener Sache:
Du hast den Beitrag bis zum Schluss gelesen? Hat er Dir gefallen? Wenn Du die LSR-Freun.de unterstützen möchtest, kannst Du das mit einem Abonnement bei SteadyHQ tun.
Damit hilfst Du uns, auch in Zukunft erstklassige Berichte, Dokumentationen und Reportagen aus der Welt der Langstreckenrennen zu erarbeiten und zu erstellen.

Die LSR-Freun.de sagen Danke!