Gestern gingen erste Fotos durch das Internet. Die Motorsport-Welt scheint begeistert über das Aussehen und den Sound des neusten Boliden aus der Scuderia Cameron Glickenhaus. Über den gesamten Dienstag wurde der SCG 004c in Italien über die Rennstrecke gejagt. Nachdem Jim Glickenhaus selbst die erste Runde fuhr, begann Testfahrer Thomas Mutsch sofort mit dem Sammeln von Daten und Eindrücken.
Wir sprachen heute mit Jim Glickenhaus, wie der Rollout verlief, und was am heutigen Tage auf dem Testplan steht.
Guten Morgen Jim. Glückwunsch zum gelungenen Rollout von eurem neusten Rennwagen. Wie war dein erster Eindruck vom SCG 004c?
Es war fantastisch, das Cockpit an sich ist schon unbeschreiblich. Es ist, wie in einem Raumschiff – einem Space Shuttle oder einem Helikopter mit dieser Kanzel. Das Auto ist innen erstaunlich geräumig, eben durch diese Kanzel. Du hast eine tolle Rundumsicht durch die Fenster. Ich bin schon sehr groß und Thomas ebenso. Selbst mit Helm ist genügend Platz vorhanden. Selbst das Armaturenbrett ohne die Abdeckungen lässt eine perfekte Sicht zu. Du fühlst dich der Strecke sehr nah und bist ein Teil des Autos.
Wie war dann deine erste Runde? Beschreibe uns bitte dieses Gefühl.
Der SCG 004c fährt sich komplett anders als der SCG 003c. Er war bereits in der ersten Runde unglaublich gutmütig. Interessanter Weise fühlt er sich mehr an wie ein GT-Auto als ein Rennwagen. Er lässt sich so sanft und sicher fahren. Auch das neu entworfene Fahrwerk mit 2 Inch mehr Spielraum bietet einen beeindruckenden Komfort als du es bei einem Rennwagen erwartest. Dieser Spielraum lässt uns auf der Nordschleife dann eine bessere Performance an Stellen zu, an denen du abhebst. Wie zum Beispiel am Pflanzgarten. Die Landung wird deutlich weicher und kontrollierbarer sein.

Ihr habt euch auch für einen anderen Motor als beim SCG 003c entschieden. Wie waren da die ersten Resultate?
Sehr gut! Wir hatten nur sehr wenige kleine Probleme zu lösen. Auch wenn wir zu Beginn nur mit etwa 80% Leistung gefahren sind, macht der Motor deutlich mehr Drehmoment als der Honda Motor des SCG 003c. Wir mussten sogar sehr schnell die Einstellungen der Kupplung nachjustieren, da diese beim Hochschalten sogar am schleifen war. Hier haben wir sogar die gesamte Getriebeeinheit aus- und wieder eingebaut. Das Ganze in nur 40 Minuten. Hier zeigt sich, dass das Konzept aufgeht und wir extrem schnell und effizient an dem Auto arbeiten können – davon ist die gesamte Crew natürlich auch sehr begeistert.
Was steht am zweiten Testtag heute auf dem Programm?
Wir werden einige Long-Runs fahren, bis hin zu einem kompletten Nürburgring-Stint und dies mehrfach. Die ersten Runden gestern waren auch noch ohne technische Fahrhilfen wie ABS oder Traktionskontrolle. Hier haben wir bereits mit der weiteren Programmierung begonnen und werden diese heute auch mit abstimmen. Wobei selbst ohne diese Helfer war das Auto bereits eindrucksvoll gut und sicher zu fahren – somit kann es sich nur noch mehr verbessern – ich bin unglaublich begeistert!
Er lässt sich fahren wie ein älterer Sportwagen, doch er macht nichts Unvorhersehbares oder reagiert beängstigend. Auch durch den Motor, welchen wir selbst entwickelten, bin ich mir sicher, dass auch die Kunden begeistert sein werden. Wir merken bereits jetzt, dass die Betriebskosten und die Ersatzteile nicht so kostspielig sein werden als bei Mitbewerbern. Der Motor ist für die Langstrecke konzipiert und sehr robust. Damit werden wir nicht nur auf der Rennstrecke wettbewerbsfähig sein, sondern auch auf dem Verkaufsmarkt. Ich bin selbst noch überwältigt was wir mit dem SCG 004c auf die Beine gestellt haben.
Herzlichen Dank Jim und viel Erfolg heute in Cremona!
Das Video der ersten Ausfahrt
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