Nachdem sich das LMP1-Feld so langsam aber sicher formiert, reichen die Verantwortlichen der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC Reglementanpassungen nach, die für Hybrid- und Non-Hybrid-Teams von maßgeblicher Bedeutung sind.
Im Rahmen der WEC-Veranstaltung in Bahrain hat der ACO weitere Details veröffentlicht, die so langsam aber sicher Licht ins Dunkel bringen.
Das Interesse an den zukünftigen LMP1-Vorschriften war höher als erwartet. Die Kollegen von Sportscar365 haben erfahren, dass in den letzten Treffen zwischen Verantwortlichen und Teilnehmern der WEC mindestens fünf Hersteller beteiligt waren, darunter Vertreter von Toyota, Ford und McLaren.
McLaren hat im Laufe der Woche bereits durchsickern lassen, dass man großes Interesse an einer Teilnahme in Le Mans habe. Der ACO schiebt hier aktuell jedoch einen Riegel vor und stimmt einer solchen Mitfahrt nur unter der Voraussetzung zu, dass das Team die gesamte „Supersaison“ bestreite. Ausnahme bilde hier höhere Gewalt.
Laut einem Dokument, das während des Shanghai-Wochenendes – also bereits vor zwei Wochen – an die Teams verteilt wurde, sind die zwei wichtigsten Richtlinien für das neue Reglement eine Reduzierung der Budgets und die Aufrechterhaltung der technischen Innovation im „Herzen des Langstreckenrennens“ und ein enger stattfindender Wettbewerb zwischen Werks- und Privatteams.
Apropos Werksteams: Laut diesem Dokument besteht nun für Hersteller die Möglichkeit, über ein Privatteam einen LMP1-Nichthybriden an den Start zu bringen. Bisher hatte sich der ACO gegen diese Art der Herstellerbeteiligung gesträubt. Vorraussetzung für eine solche Beteiligung ist jedoch, dass Chassis und Motor von jeweils einem unabhängigen Hersteller produziert würde. Das Fahrzeug könnte dann nach eben jenem Hersteller benannt sein. Reine Werkseinsätze in der Non-Hybrid-LMP1 sieht der ACO nach wie vor nicht vor.
Alpine betreibt dieses Spiel bereits seit einigen Jahren in der LMP2 erfolgreich. Hier werden Oreca-Chassis einfach umgelabelt. Nachdem die Renaulttochter jedoch nach 2017 noch keinen richtigen Plan hat – wie motorsport-total schreibt – könnte diese Anpassung ein kleines Entgegenkommen der WEC-Macher sein.
Aus für die Hersteller-WM
Zu einer Weltmeisterschaft gehören in der Regel mehr als ein Teilnehmer. Dessen sind sich die führenden Köpfe des ACO bewusst. Nach dem Abschied von Nissan, Audi in der Vergangenheit – und Porsche nach dem kommenden Wochenende – kann es jedoch keine Hersteller-WM mehr geben. Nachdem Toyota, allem Anschein nach, das einzige Herstellerteam bleiben wird, hat der ACO die Hersteller-WM gestrichen.
Stattdessen wird es zukünftig eine Team-Weltmeisterschaft geben. Toyota wird also zukünftig nicht mehr als Toyota geführt, sondern als Toyota Gazoo Racing. „Die Einschreibungskosten für die neue Meisterschaft sollen 200.000 Euro betragen und nur das bestplatzierte Fahrzeug eines Teams wäre punkteberechtigt“, schreiben die Kollegen der motorsport-total.
Unberührt bleibt derweil die Fahrermeisterschaft, deren WM-Titel weiterhin bestehen bleibt. Jetzt braucht es dann nur noch das OK der FIA-Kommission. Die nächste Sitzung soll am 06. Dezember stattfinden.
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Ein Kommentar zu “WEC 2018/19 Kehren nun die Werke in die LMP1 zurück?”