Nachdem bekannt wurde, dass die Scuderia Cameron Glickenhaus die beiden neuen SCG 007 LMH nun doch nicht zum FIA WEC Auftaktrennen nach Spa Francorchamps bringt gingen viele Gerüchte durch die Presse. Wir von LSR-Freun.de stehen in regelmäßigem und engem Kontakt mit dem US-Amerikaner und hielten uns bewusst aus den Spekulationen über die Gründe heraus. Heute äußert sich Glickenhaus einmal mehr mit deutlichen und selbstbewussten Worten.
James Glickenhaus schreibt in den Sozialen Medien über die Einsätze in der FIA WEC, beim ADAC TOTAL 24h-Rennen Nürburgring und in der Nürburgring Langstrecken-Serie:

„In dieser Woche wurde in der Presse viel und atemlos über uns spekuliert. Lassen Sie uns das auf den Punkt bringen. Erstens haben wir unseren LMH nicht seit 1,5 Jahren entwickelt. Man kann ein Auto erst entwickeln, wenn es das erste Mal auf der Strecke ist, und das war vor ein paar Monaten. Zweitens hatten alle unsere Fahrer bis letzte Woche noch nicht einmal die Chance, ihn zu fahren. Drittens sind wir aufgrund der Regeln für fünf Jahre an das Auto gebunden, also wäre es dumm, Rennen zu fahren, bevor wir das Auto so weit entwickelt haben, wie es geht. Wir haben immer gesagt, dass wir Rennen fahren werden, wenn wir bereit sind. Die WEC weiß schon seit langem, dass wir nicht nach Spa gehen. Sie wissen alles über unser Auto, auch wie schnell es ist und wie schnell es in Le Mans sein wird. Nichts ist neu. Nichts ist neu und alles bleibt sehr gut.“, erklärt Glickenhaus.

James Glickenhaus machte in den 1980er Jahren sein erstes Vermögen mit Filmproduktionen und vermehrte es in den darauf folgenden Jahrzehnten als erfolgreicher Makler an der New Yorker Börse. Der Multimillionär investierte privat viel Geld in seine Fahrzeugsammlung in der inzwischen einige Unikate zu finden sind. Alleine deren Wert lässt sich schwer schätzen. Daher sagt Glickenhaus weiter: „Was die Aussagen betrifft, dass der Rennsport unser „großes Vermögen in ein kleines verwandeln“ wird, so geht es SCG ganz gut. Wir werden bald eine weitere 003S ausliefern. Wir haben mehrere Vorbestellungen für unsere Road Legal 007S. Wir haben mehr Bestellungen für 004s und Boots, als wir mit unserer derzeitigen Fabrik in 2 Jahren bauen können, also erhöhen wir die Kapazität auf 300 Autos pro Jahr.“

„Unser 004S hat seinen ersten Crashtest bestanden und wird umgebaut, um die restlichen Tests zu bestehen. Seine ABS/TC/ESC-Entwicklung geht gut voran. Wir haben auch 004s nach Großbritannien verkauft und werden wahrscheinlich weitere 100 Fahrzeuge pro Jahr von einem europäischen Joint Venture/Fabrik verkaufen. Wir werden Anfang nächsten Jahres einen positiven Cashflow haben und bei 300 Fahrzeugen oder mehr pro Jahr sehr profitabel sein, da unser Cash-Breakeven bei etwa 20 Fahrzeugen pro Jahr liegt.“, bilanziert James.

„Letztes Jahr schlug unser Boot den Ford Factory Bronco um 5,25 Stunden und gewann die Klasse 2 bei der Baja 1000. Dieses Jahr nehmen wir etwa 180kg (400 LBS) ab und fügen über 200 PS hinzu, so dass er wahrscheinlich etwas schneller sein wird. Unsere 004C-Entwicklung kommt gut voran. Wir werden ihn bei NLS 3 einsetzen und glauben, dass er sich beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring gut schlagen wird. Unser 008 Dakar-Buggy, der als fertiges Rennfahrzeug und als Kit mit Straßenzulassung angeboten wird, wird im Juni getestet und ein reines Frauenteam wird ihn neben unserem Evo’d Boot bei der diesjährigen Baja 1000 fahren. Auch davon haben wir einen schönen Auftragsbestand.“

„Wir haben ein zweites Unternehmen gegründet, Glickenhaus Zero, das unseren emissionsfreien Wasserstoff-Boot-Pick-up-Truck entwickeln wird, der eine große Reichweite hat und rund um die Uhr überall auf der Welt betankt werden kann. Wir arbeiten mit einem großen Hersteller zusammen, um 100.000 Stück pro Jahr zu produzieren. Wir werden einen davon bei der Baja 1000 im Jahr 2022 und einen zwei Monate später bei der Dakar an den Start bringen. Es könnte schlimmer sein. Für uns war die Reise immer das, was uns Spaß gemacht hat und diese Reise war fantastisch.“
Die nächste Station mit nun zwei SCG 007 LMH Hypercars wird ein 30-Stunden Dauerbelastungstest in Spanien sein, dieser ist noch im April geplant.
Wie die letzten Entwicklungsfahrten im italienischen Vallelunga diese Woche verliefen zeigt der Imagefilm der Scuderia Cameron Glickenhaus:
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