Lange war nicht klar, wie sich das Wetter am Wochenende in der Eifel hält. Die Sonne schien am Morgen und nichts deutete auf einen Wechsel dieser Lage hin. Doch es kam anders.
Foto: D. MatschullGewohnt ist man in der Eifel einiges. Sommerliche Temperaturen im April, Schnee im August. An diesem Wochenende sollte diese Erfahrung dafür sorgen, den 5. Lauf der VLN – das ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen – als Sieger über die Ziellinie zu fahren. Ca. 20.000 Fans begaben sich am Samstag in die Spur Richtung Nürburgring, um ihren Teams und Mannschaften zu fröhnen. Rund 450 Helfer sollten dafür sorgen, dass das Jahreshighlight der VLN ein voller Erfolg wird. Nachdem im Vorjahr bei trockenem Wetter mit 43 Runden ein Distanzrekord aufgestellt worden war, wird der Sieger in diesem Jahr nur 39 drehen, was 925 km entspricht.
Das Team Manthey-Racing bewies an diesem Wochenende, dass man die Eifel kennt und zu schätzen weiß. Oder, um es mit Klaus Bachlers Worten zu sagen: „Es gab heute viele Gelegenheiten, Fehler zu machen“, der für Falken Motorsport zwar die Pole-Position mit 8:10,111 Minuten rausfahren konnte, jedoch in der ersten Runde bereits bis auf Platz vier durchgereicht wurde. Eng ging es dieses Mal bei der Zeitenjagd zu. Es scheint, als hätten die Verantwortlichen die Balance of Performance dieses Mal perfekt nahezu abgestimmt. Immerhin befand sich die Top-10 der Fahrzeuge im Rahmen von ca. 10 Sekunden und war selten bunter gemischt.
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Zwar sah anfangs alles nach einer Dominanz des BMW von ROWE Racing aus. Jedoch kam das schnelle Ende für Philipp Eng in der 6 Runde. Durch einen Zusammenstoß beim Überrunden eines KTM X-Bow im ultraschnellen Streckenbereich Flugplatz wurde Eng abgedrängt und musste mit Tempo 230 aufs Gras ausweichen. Dort konnte er den BMW M6 GT3 nicht mehr kontrollieren und krachte heftig gegen die Leitplanken. Somit verlor der Salzburger seinen bis dahin hart erkämpften Vorsprung von gut 4 Sekunden und Haribo-Racing übernahm. Im Reifenpoker bei wechselnden Wetterbedingungen griff das Mercedes-Team jedoch mal daneben und wechselte zu früh von Regenreifen zurück auf Slicks. Eine Zeitstrafe wegen zu kurzer Standzeit in der Box erledigte dann den Rest, so dass sich das Team rund um den Goldbären letztendlich mit Platz vier zufrieden geben musste.
Unverschuldetes Ende für Scheid-Honert Motorsport
Foto: D. MatschullDie Mannschaft rund um den Eifelblitz – Scheid-Honert Motorsport – hatte mit allerlei Schwierigkeiten zu kämpfen. Bereits das Qualifying entwickelte sich für die ortsansässige Mannschaft im BMW M235i #666 entgegen den Erwartungen. Mit einer Code-60 im Zeitfahren war nicht mehr als Startposition vier drinnen, ist sich Thomas Jäger sicher. „Von Platz vier gestartet, bin ich dann einen Doppelstint gefahren und hab an Rudi Adams übergeben. Rudi lag dann souverän auf P1 und wir waren das schnellste Auto.“ Über den Hergang des Unfalls ist Jäger ebenfalls nicht sonderlich „amused“: „Für uns ist das sehr ärgerlich. Wir geben alles, investieren viel Kraft, Zeit, Geld, etc. und dann wird man so aus dem Rennen gerissen. Gerade weil es den Anschein macht, dass einzelne andere Fahrer der Sache nicht gewachsen sind und völlig überfordert waren, bzw. es nicht ernst nehmen.
Positives Ergebnis, trotz Ausfall für aufkleben.de Motorsport
Foto: D. MatschullTrotz des frühen Ausfalls des Clios mit der Nummer 271 ist das Team aufkleben.de Motorsport mehr als zufrieden. Mit der Pole-Position und der schnellsten Rennrunde in der Klasse SP3 für den Clio 270 und dem 3 Platz in der Klasse für die #272 fährt die Mannschaft mit einem guten Gefühl nach Hause. Zwei von drei Autos sind im Ziel angekommen. Die 271 braucht zwar in den nächsten Tagen etwas Schönheitspflege, man ist aber zuversichtlich, dass in 2 Wochen zum 6. Lauf der VLN wieder voll angegriffen werden kann.
Pech für den #GueldenenLeuchter
Foto: D. MatschullBevor das Rennen für Benny Leuchter überhaupt begann, nahm es für den gebürtigen Duisburger schon ein jähes Ende. Relativ früh verunglückte Fahrerkollege Constantin Kletzer mit dem Dienstfahrzeug von mathilda-racing im Bereich Antoniusbuche entsprechend schwer, dass an eine Weiterfahrt nicht zu denken war. „Ich konnte leider nicht in das Geschehen eingegreifen. Andy Gülden ist den Start gefahren und hat wieder einmal einen fantastischen Job gemacht. Er übergab Auto auf Gesamtplatz 18 und Platz 1 in der Klasse an Constantin Kletzer.“ erklärte Leuchter gegenüber LSR-Freun.de „Das wichtigste: Dem Fahrer Constantin Kletzer geht es gut, unser Auto ist allerdings so stark beschädigt, dass das Team eine echte Herausforderung vor sich hat, den Wagen bis in 2 Wochen wieder Fit zu bekommen.“, so der Volkswagen-Pilot weiter.
Erfolgsspur für Stanco&Tanner setzt sich fort
Foto: D. MatschullObwohl das in der ersten Stunde bereits zwei Runden Rückstand aufzuholen hatte, gab das Team nicht auf und hat ohne Abweichungen an der vorher festgelegten Strategie festgehalten. Mit den anfänglichen technischen Problemen – hier streikten die Luftzufuhr und das Steuergerät – ging das Team gegenüber dem Fahrer entsprechend diskret um und hat ihn damit nicht aus der Ruhe gebracht. Ebenso ließ sich die Mannschaft von der ständig ändernden Wettersituation nicht beeindrucken und passte entsprechend Strategie und Reifen den Anforderungen an. So belohnte sich das Team mit der folgenden Aufholjagd mit einem weiteren Sieg in der Klasse. Der Konkurrenz nahm die Schweizer Mannschaft zwischenzeitlich bis zu 5 Sekunden pro Runde ab, die jedoch auch mit übermäßig vielen technischen Problemen zu kämpfen hatten.
Premiere für Alex Lambertz in der Eifel
Foto: D. MatschullVorneweg sei gesagt, das Rennen verlief anders, als sich Alex Lambertz das vorgestellt hat. Da war er an diesem Wochenende jedoch nicht der einzige. Durch einen Unfall im Qualifying, der erst zum Rennen selbst behoben werden konnte, musste die Mannschaft von PP-Group Motorsport am Ende der ersten Startgruppe starten. Aufgrund weiterer technischer Probleme musste die Mechaniker von Walkenhorst Motorsport erneut Hand am Z4 anlegen, sodass sich der Z4-GT3 hinter der zweiten Startgruppe wieder einordnen musste. Als Alex den Zuschauerliebling dann übernahm waren Strecke und Luft noch trocken mit Sonnenschein, was allerdings nicht all zu lang so blieb. In einem Doppelstint unterwegs, hatte Lambertz im zweiten Teil bis auf Schnee mit allen Witterungsbedingungen zu kämpfen. In den zwischenzeitlichen Trockenphasen, entschied sich die Mannschaft weiter mit Regenreifen zu fahren, was den Pneus nicht sonderlich gut bekam. „Das waren meine ersten Runden im Regen mit einem GT3-Boliden und dann direkt auf der Nordschleife, das ist der Wahnsinn. Als ich nach 2,5 Stunden aus dem Auto kam lagen wir auf Platz 14, was angesichts unserer Startpositionen sehr gut war.“ berichtet Lambertz gegenüber LSR-Freun.de. „Das Team und auch meine Kollegen haben wieder einen super Job gemacht und ich finde wir können am Ende des Tages mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein.“
Norbert Siedler mit dem Ergebnis zufrieden
Foto: D. MatschullDer Österreicher zeigt sich mit dem Ergebnis des Frikadelli Porsche mit der Nummer 31 mehr als zufrieden. Im Qualifying am Samstagmorgen wurde der Kampf um die Pole-Position erneut in den letzten Minuten entschieden. „Ich war so ziemlich das erste Top-Auto auf der Strecke“, schilderte Norbert Siedler. „Auf der hohen Acht war eine Code-60-Zone, die direkt hinter mir beendet wurde. Die nachfolgenden Autos konnten dort ohne Zeitverlust durchfahren. Das war einfach Pech.“ Am Ende blieb für den Porsche 911 GT3 R von Frikadelli Racing daher nur der 13. Startplatz. Trotz der schwierigen Bedingungen blieben Norbert Siedler und Alex Müller fehlerfrei und erreichten das Ziel auf dem fünften Platz. „Nach dem enttäuschenden Qualifying können wir damit sehr zufrieden sein. Das Podium war wegen des starken Verkehrs und der Gelbphasen schon nach dem ersten Stint aus eigener Kraft nicht mehr erreichbar. Mittlerweile hat die Startposition auch bei Langstreckenrennen eine enorme Bedeutung.“
Platz zwei in der Klasse für WS-Racing
Foto: D. MatschullAuch bei der Trierer Mannschaft von WS-Racing zeigt man sich mehr als zufrieden mit dem ROWE 6 Stunden ADAC Ruhr-Pokal-Rennen. In einem harten Zweikampf mit dem Team des ehemaligen DTM-Piloten Volker Stryzek kitzelte die Mannschaft rund um Thorsten Willems alles aus dem Cup-Astra raus, was möglich war. Die Piloten Philip Schauerte und Mario Handrick erkämpften 6 lange Stunden jeden einzelnen Meter auf der Traditionsstrecke in der Eifel. Aufgrund technischer Probleme musste der Astra zwar zweimal mehr in die Box, als vorgesehen. Doch sollte die Reifenwahl hier mit entscheiden. „Regen, Sonne, Regen…die Wahl der Reifen war entscheidend. Wir haben hier leider einen Boxenstopp mehr machen müssen, da wir zu früh auf Slicks gewechselt sind. Dadurch haben wir die Führung verloren und liefen auf P2 hinter dem Team Strycek ins Ziel ein, denen wir an dieser Stelle für ein hartes und faires Rennen gratulieren.“ so Thorsten Willems auf seiner Facebookseite.
Für viele andere Teams sollte das Wochenende weniger erfolgreich enden. Insgesamt verzeichneten Einsatzkräfte und Helfer Die E-Unit hatte an diesem Wochenende alle Hände voll zu tun. Die insgesamt 5 eingesetzten Fahrzeuge mussten zu 6 Einsätzen ausrücken. Timo Lang: „Wir hatten viel zu tun an diesem Wochenende. Schrott gab es jede Menge.“ Positioniert an der Boxeneinfahrt des Grand Prix Kurses, Abschnitt Flugplatz, Abschnitt Breidscheid, an der Hohen Acht und am Pflanzgarten hatten die Rettungskräfte jede Situation gut im Griff. Insgesamt zählten Helfer und Einsatzkräfte ca. 45 kleinere und mittlere Unfälle, Schäden und Ausfälle, was angesichts der Wetterkapriolen eigentlich relativ ein ganz gutes Ergbnis ist.
Bereits in zwei Wochen geht die VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring in die nächste Runde. Am 2. September steht das 40. RCM DMV Grenzlandrennen auf dem Programm und führt über die gewohnte Distanz von vier Stunden.
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Michael Brückner ist seit Jahren begeisterter Motorsportfan und Fotograf. Außerdem sammelt er wissbegierig allerlei Informationen und arbeitet diese dann auf. Warum also nicht alles unter einen Hut bringen und der Welt zur Verfügung stellen. So entstand LSR-Freun.de. Neben der fotografischen und redaktionellen Arbeit kümmert sich Michael auch um die technischen Aspekte des Internetauftritts.
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