Vor wenigen Tagen hat der DMSB erwartungsgemäß das Reglement für die kommende Saison in der VLN Langstreckenmeisterschaft abgesegnet. Nachdem die Kritik und Ablehnung der Teams nach wie vor keine Beachtung bei den Verantwortlichen mit sich bringt, plant die ILN das Thema am 16. März 2018 in einer Sitzung erneut auf den Plan zu rufen.
Nachdem wir bereits im Januar über die Umstände der vorläufigen Ausschreibung der VLN berichteten, schien das Thema nach dem Treffen von Danny Brink mit den Verantwortlichen der VLN vorläufig vom Tisch. Vor wenigen Tagen segnete nun auch der DMSB die Ausschreibung erwartungsgemäß ab und die Teams haben nun bis zum dritten Lauf der Langstreckenmeisterschaft die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge entsprechend den Neuerungen im Reglement umzubauen. Die VLN legt dabei großen Wert auf mehr Seriennähe und fordert die Teams zur Rückrüstung ihrer Fahrzeuge auf. Der Veranstalter schiebt hier die Kostensenkung als Hauptargument vor, welches bei genauerer Betrachtung der Umbaumaßnahmen jedoch zweifelsohne wiederlegt werden konnte. Allein die Zulassung der Differenzialsperren, auch für Fahrzeuge ohne werksseitig verbaute Sperren, sorgte für erregte Gemüter. Mit Kostenersparnis hat das alles nichts zu tun, sind sich die Teams einig.
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Als Brink nun Anfang Februar seine Teamumfrage bei den Verantwortlichen vorlegen wollte, standen die Chancen auf einen Kompromiss oder Gesprächsbereitschaft seitens der VLN denkbar schlecht. Was will man auch ausrichten, wenn man alleine gegen fünf Verantwortliche vorsprechen darf. Respekt muss man hier allein für den Mut und die Einsatzbereitschaft von Brink zollen. Von den 66 befragten Teams – die immerhin 103 Fahrzeuge in den Produktionswagenklassen stellen, also mehr als die Hälfte des Feldes – stimmten annähernd 100% gegen die Änderungen.
Rolf Derscheid drohte in der Zwischenzeit sogar mit dem Ausstieg aus der größten Langstreckenserie Europas, sollte keine Bewegung in die Geschichte kommen und keine Einigung erzeugt werden. Rolf Derscheid äußerte im Februar gegenüber LSR-Freun.de: „Motorsport ist nur Hobby, und jetzt muss ich erst Kohle verdienen damit ich mir mein Hobby leisten kann!“
Hintergrund der Proteste
Ein Protest von Sorg Rennsport im August 2017 weckte die schlafenden Geister auf, nachdem man feststellte, dass ein Fahrzeug der Kontrahenten von Adrenalin Motorsport mit nicht reglementkonformen Bauteilen am Rennen teilgenommen hätte und man sich dadurch einen Vorteil gegenüber der gesamten Klasse verschafft hätte.
Die VLN reagierte schnell und erstellte ein vorläufiges Bulletin, welches die Reglementlücke abdecken solle. Bei Adrenalin Motorsport war man sich keiner Schuld bewusst, da alles gemäß des aktuellen Reglements verbaut wurde. Im Herbst 2017 lud man dann zu einem Treffen mit den Teamchefs ein, welches aufgrund geringer Kommunikation jedoch nur spärlich besucht wurde. In Folge dieses Treffens veröffentlichte die VLN am 08. Januar ein nahezu vollständig überarbeitetes Reglement für die Fahrzeuge der Produktionswagenklassen, welches den Sturm entfachte.
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