Mehr als 111 Mitarbeiter sorgen am kommenden Wochenende für die ausreichende Versorgung der Teams mit Reifen. Insgesamt lagert der Hersteller Pirelli zur 70. Ausgabe der TOTAL 24h von Spa 12.000 Reifen vor Ort, um dieses Mammutprogramm zu stämmen.

Das größte GT3-Rennen der Welt steht bevor und der Reifenausstatter hat ein Mammutprogramm zu stämmen. Neben dem Formel1-Wochenendes in Ungarn, der abgelaufenen „Speed-Week“ in Spa, sowie dem 10h-Rennen in Suzuka im nächsten Monat, hat Pirelli in der abgelaufenen Wochen fast 25.000 Reifen hergestellt und alle Himmelsrichtungen der Welt versandt.
Ein beispiellos starkes Feld von Fahrern, Teams und Herstellern in Spa wird es schaffen, in einem der härtesten Rennen der Welt für alle Beteiligten eine gute Leistung abzuliefern: Fahrer, Autos und Pirelli-Reifen. Auch einige ehemalige Formel1-Piloten werden am Samstag in das härteste GT3-24h-Rennen starten. Darunter der ehemalige Ferrari-Pilot Rubens Barrichello, der in diesem Jahr sein Spa-24h-Debüt in einem Strakka Mercedes-AMG GT3 bestreitet. Dabei verwenden die Teams den P Zero DHD2 bei trockenen Bedingungen und Cinturato WH bei nassen Bedingungen. Beide Reifen wurden für eine Vielzahl von Fahrzeugkonfigurationen entwickelt, die in 100% der Fälle maximale Leistung bieten. Auch über die Distanz zwei mal um die Uhr.
- 12.000 Reifen vor Ort,
mit 24 LKW in Spa angereist - 65 Fahrzeuge von 13 Herstellern,
mit 16 verschiedenen Modellen im Starterfeld - 111 Pirelli-Mitarbeiter aus 15 Nationen
- 5.000 Espressi, die während der Woche vertilgt werden
- 65.000 Zuschauer erwartet
Strategie ist der Schlüssel zum Erfolg
Das Reglement sieht für alle Teilnehmer gleiche Rechte und Pflichten. So ist beispielsweise ein Stint auf maximal 65 Minuten Länge festgelegt. So soll es keinen Anreiz geben, Kraftstoff zu sparen und damit die Anzahl der Boxenstopps während des Rennens zu reduzieren.
Ebenso gibt es ein Zeitminimum bei den Boxenstopps. Je Stopp müssen die Fahrzeuge mindestens 95 Sekunden stehen. Ausreichend Zeit für Reifen-, Kraftstoff- und Fahrerwechsel ohne Zeitverlust. Zudem müssen die Teams einen „technischen“ Boxenstopp von mindestens fünf Minuten absolvieren, was eine größere Wartung (z. B. einen Bremsenwechsel) ohne Nachteil ermöglicht.
In diesem Jahr gibt es jedoch eine Joker-Regelung, die es den Teams ermöglicht, alle sechs Stunden einen Boxenstopp ohne Zeitbegrenzung durchzuführen. Bei den kühleren Nachtbedingungen haben die Teams indes die Möglichkeit, flexibler auf Strategien zu reagieren.

Spa ist bekannt für seine schnellen und fließenden Passagen. Jede Runde beginnt jedoch mit der engsten und langsamsten Ecke des gesamten Rundlaufes: die La Source Haarnadelkurve. Von hier aus geht es direkt Vollgas in Richtung Eau Rouge. Zusammen mit der Raidillon bildet die Eau Rouge den spektakulärsten Teil der Strecke, deren Links-Rechts-Links-Kombination steil bergauf führt. Hier sind die Kräfte auf den Reifen sowohl lateral als auch vertikal. Der Reifen muss hier massive Kompressions- und Höhenwechsel in Kauf nehmen.
Ein guter Ausgang ist entscheidend für das Erreichen der Höchstgeschwindigkeit auf der langen Kemmel-Geraden, der die Anbremszone von Les Combes folgt. Nach einer Rechts-Links-Rechts-Kurve am oberen Ende des Hügels führt der Streckenverlauf weiter durch Bruxelles und in Richtung Pouhon: eine lange, schnelle, doppelscheitelige Linkskurve, bei der die Reifen seitlichen Kräften ausgesetzt sind. Mehrere mittelschnelle Kurven folgen vor dem Flat-Out-Lauf nach der Blanchimont, einem extrem schnellen Linksbogen, wo die Seitenkräfte auf die Reifen am größten sind. Vor dem härtesten Bremspunkt der Strecke, die Bus-Stop Schikane, die auch zur Boxengasse führt, bleibt wenig Zeit zum Ausruhen. Das ganze mit 550-facher Wiederholung und die TOTAL 24h in Spa sind komplett.
Matteo Braga, techn. Leiter der Rennstrecke dazu: „Die 70. Auflage der 24h von Spa wird voraussichtlich eine sehr rekordverdächtige Ausgabe werden. Mit mehr Herstellern als jemals zuvor und immer mehr neuen GT3-Autos, die auch die Entwicklungen vorantreiben, werden die Geschwindigkeiten immer größer. Jedes Jahr verschieben wir die Grenzen noch weiter, mit Reifen die immer noch für eine Vielzahl von verschiedenen Fahrzeugtypen und Fahrern geeignet sind, unter der enormen Bandbreite von Wetterbedingungen, die typisch für Spa sind.
Rubens Barichello sagt „Ich freue mich sehr darauf, wieder einmal in Spa zu fahren. Dort habe ich meine erste Pole-Position in der Formel 1 eingefahren. Das weckt großartige Erinnerungen in mir. Ich möchte Strakka Racing für die Gelegenheit danken, die sie mir bieten. Alles in allem sollten wir eine wettbewerbsfähiges LineUp vorbereitet haben.
Am morgigen Samstag, pünktlich um 16:30 Uhr, schaltet die Ampel für die 70. Ausgabe der TOTAL 24h in Spa auf Grün. Insgesamt 63 Fahrzeuge werden sich auf die Hatz, zweimal um die Uhr, nach den beliebtesten Platzierungen – die auf dem Podium – begeben. Der Veranstalter überträgt das Rennen im eigenen Livestream, der unter LSR-Freun.de TV eingebunden wurde und kostenlos zur Verfügung steht.
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