Zwei atemberaubende Einschläge hatte das gestrige Qualifying zu verzeichnen. Zunächst schlug der japanische Ukyo-Mercedes #00 am Ausgang Radillon ein, Rennminuten später erwischte es RJN-Nissan #22.

Ganz so magisch waren die Aktionen dann doch nicht. Denn die Teams haben „lediglich“ Ersatzchassis verwendet und Innenleben Motor aus den Unfallkarossen in die neuen Fahrzeuge verpflanzt. Aber auch das ist eine Glanzleistung, die sich sehen lassen kann. Dennoch müssen beide Mannschaften mit einer Strafe rechnen. Beiden Fahrzeuge starten das Rennen aus der Boxengasse und müssen eine 120-Sekunden-Stop-Go-Strafe absitzen. „Wir werden das neue Auto für das Rennen vorbereiten und der Plan ist es, Warmup später zu beginnen“, so Ram Racing Teamchef Dan Shufflebottom. „Wir haben ein (AMG) Academy Auto bekommen. Am Dienstag wurde das Fahrzeug zu Passagierfahrten einesetzt und bereits auf dem Rückweg nach Affalterbach. Letzte Nacht musste es dann umgehend zurückgebracht werden.“ Shufflebottom bestätigte auch, dass Kobayashi kurz nach dem Unfall von den Ärzten wieder grünes Licht bekam und so am Rennen uneingeschränkt teilnehmen kann.
RJN Motorsport Teamchef Bob Neville bestätigte gegenüber sportscar365.com, dass der Nissan rechtzeitig zum Warmup repariert ist. Er hofft jedoch, das Auto im Voraus noch einmal testen zu können. Das Video zeigt, dass das gelungen ist.
„Es gibt nur eine Sache, die schlimmer ist, als an einem Donnerstagabend vor einem 24-Stunden-Rennen einen „All-Nighter“ zu machen – einen „All-Nighter“ am Freitagabend!“, sagte Neville im Interview. „Wir setzen ein Ersatz-Chassis ein. Das Chassis war zwar bereits komplett verkabelt und die Bremsen waren auch schon verbaut, jedoch haben wir das ganze Heck vom anderen Unfallwagen integriert.
Parry stieg nach dem Unfall des Nissan unversehrt aus dem Wrack, während das RJN-Team wenige Minuten später bereits sein neues Auto über Nacht begann, zusammenzubauen. „Es war definitiv einer der heftigsten Einschläge meiner Karriere“, sagte er. „Ich war ziemlich schnell aus dem Auto. Mir geht es gut und sehr glücklich, dass nichts schlimmeres passierte.“, so der Brite. „Es ist schon unglaublich, wie sicher diese Autos heutzutage sind. Man kann also mit 170 km/h in eine Wand fahren und steigt aus, als wäre nichts gewesen.“
In eigener Sache:
Du hast den Beitrag bis zum Schluss gelesen? Hat er Dir gefallen? Wenn Du die LSR-Freun.de unterstützen möchtest, kannst Du das mit einem Abonnement bei SteadyHQ tun.
Damit hilfst Du uns, auch in Zukunft erstklassige Berichte, Dokumentationen und Reportagen aus der Welt der Langstreckenrennen zu erarbeiten und zu erstellen.

Die LSR-Freun.de sagen Danke!