Neuneinhalb Überschläge vor zwei Wochen überstand John Shoffner nahezu unverletzt. Heute bereits gibt der US-Amerikaner sein Comeback im Porsche 911 GT3 Cup von J2-Racing. Wie es ihm nach dem Unfall geht, erklärte Shoffner im Livestream der VLN.

Gemeinsam mit Janine Hill und Fabian Schiller wird Shoffner an diesem Wochenende wieder ins Lenkrad des Porsche 911 GT3 Cup von J2-Racing greifen. GetSpeed Performance hat in den vergangenen Tagen Unmögliches möglich gemacht und dem Trio ein neues Fahrzeug auf die Räder gestellt, nachdem der vorangegangene 911er nach neuneinhalb Überschlägen nicht mehr zu retten war.
„Ich hatte einen guten Start und bin in Kurve 1 außen herum auf Platz zwei vorgerückt. Die Mitte wäre zwar besser gewesen, aber da war es zu voll. Außer etwas Verkehr war die erste Runde sehr gut. Ich fühlte mich gut, denn wir hatten zuvor hart am Auto gearbeitet. Wir haben noch ein paar Dinge am Auto ausgetauscht. Das Auto war so gut, wie noch nie, in diesem Jahr.“
Dann erzählt Shoffner vom Unfall. „Es kommt oft vor, dass man beim Eingang zum Flugplatz überholen muss. Wenn man genug Platz hat, ist das kein Problem. An diesem Tag war es ein langsamerer, gut fahrender BMW. Ich zog an ihm vorbei, wie schon 100 Mal vorher. Ich war so fokussiert auf das Auto vor mir und auf den Ausgang der nächsten Kurve. Vor dem BMW zog ich zu weit nach Links für die nächste Kurve und das linke Vorderrad geriet ins Gras.“
„Es endete mit einem großen Knall. Nach dem Schaukeln folgte große Stille und ich hing über Kopf. Ich schnappte nach Luft und wollte meinen Helm abnehmen. Ich habe solche Dionge schon oft geübt und habe mir gesagt: Ein- und Ausatmen! Du musst Dich entspannen und die Netze öffnen!“
„Der Ernst der Lage wird einem kurz bewusst, bevor man die Situation als Ganze versteht. Zum Glück habe ich nicht das Bewusstsein verloren und ich war nicht wirklich desorientiert und das trotz der Überschläge. Keine Ahnung, wie das funktioniert hat.“
„Ich wartete auf den Marshal und war froh, als er die Tür öffnete. Ich drückte mich in den Sitz hoch, sodass er mich losschnallen konnte und ich nicht raus fallen würde. Danach half er mir raus.“
„Der Marshal am Posten hat an diesem Tag einen enormen Job geleistet indem er mir aus dem Auto half. Seine beruhigende Stimme und seine guten Ansagen halfen mir sehr, obwohl ich im ersten Moment nichts sehen konnte. Auch die Sanitäter machten einen perfekten Job. Sie sagten mir, ich solle mich zurücklehnen und sie einfach machen lassen. Ich habe mich bei Ihnen in guten Händen gefühlt. Ich bin dem Medical Center des Nürburgrings und ihrem Personal sehr dankbar. Ich werde mir die Einrichtungen noch einmal genau anschauen, mit denen sie sich um uns Rennfahrer kümmern.“
„Meine Verletzungen hätten sehr viel schlimmer sein können und damit wäre es noch anspruchsvoller gewesen. Für diesen Fall stand direkt der Helikopter bereit. Die Vorkehrungen am Nürburgring selbst, die Sanitäter, die Piloten, die Marshals und die Organisation der VLN – ich bin allen sehr dankbar. Ich bin froh, in einer so hervorragenden Serie auf einer so wundervollen Strecke fahren zu dürfen.
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