Seit Ende 2017 ist Karl Mauer im Ruhestand, kommt aber nicht zur Ruhe und ist bis heute im Hintergrund für die VLN Langstreckenmeisterschaft und den Motorsport am Nürburgring aktiv. Kaum einer kennt alle Facetten rund um die VLN so wie er.
Lange Zeit als Generalbevollmächtigter der VLN Langstreckenmeisterschaft VV GmbH, Professioneller Rennfahrer, Motorsportexperte und Journalist für Opel sind nur einige Stationen bei denen Karl Mauer sein Fachwissen und seine Persönlichkeit demonstrierte. Zur aktuellen Situation rund um die VLN Langstreckenmeisterschaft und den Diskussionen um die BoP mit all den Konsequenzen die erste Teams daraus zogen äußert er sich nun bei gegenüber LSR-Freun.de:
„Ich maße mir nicht an, die lückenlose Entwicklung der augenblicklichen BoP Diskussionen und die Abläufe im Hintergrund zu kennen. Bisher habe ich auch noch kein authentisches Dokument gesehen, mit dem der DMSB eine Reduzierung der maximalen Motorleistung für die Klassen SP 9, SP-X und SP-Pro fordert. Mein Kenntnisstand beruht also auf Veröffentlichungen in Medien und sozialen Netzwerken. Damit befinde ich mich offenbar in guter Gesellschaft mit Betroffenen und Fans des Langstrecken-Rennsports am Nürburgring.
Wie sich die Situation mir darstellt:
Mit dem Hinweis auf kontinuierlich sinkende Rundenzeiten auf der Nürburgring Nordschleife und ein daraus resultierendes Sicherheitsrisiko hat kurzfristig und ohne Einbeziehung der Betroffenen der DMSB für die o.a. Fahrzeugklassen eine Reduzierung der maximalen Motorleistung um fünf Prozent verfügt. Wer über diese Entscheidung des DMSB zu welchem Zeitpunkt informiert wurde, ist meines Erachtens derzeit unklar.
Es gibt ja viele, auch unter den unmittelbar Betroffenen, die von jemandem gehört haben, der von jemandem genau weiß, daß….“
Karl Mauer fasst die Fakten aus seiner Sicht zusammen: „Die angebliche DMSB Entscheidung ist nicht proaktiv kommuniziert worden, so daß Klarheit über Hintergründe und weitere Details herrscht. Dieser Umstand ist umso verwunderlicher, als sich der DMSB zur externen Kommunikation einer Agentur bedient, deren Inhaber ein auch von mir hochgeschätzter PR Profi ist. In der Gemengelage aus der Arbeit von Teams (WTM, Frikadelli) in den sozialen Netzwerken, der Berichterstattung in nicht ausreichend informierten Medien und den Reaktionen von Fans und Zuschauern ergibt sich eine Mischung, die generell dem Motorsport und seinen Organen schadet und speziell die Veranstaltungen auf der Nürburgring Nordschleife in unnötiges Gerede bringt.“
Zudem stellt Mauer ein paar wichtige und interessante Fragen:
1. Warum wurde die angebliche Entscheidung des DMSB mit plausiblen und nachvollziehbaren Begründungen nicht offensiv kommuniziert?
2. Warum eine Leistungsreduzierung um fünf Prozent (und nicht vier, oder sieben o.ä.)
3. Welcher kritische Punkt in den Rundenzeiten liegt der angeblichen DMSB Entscheidung zugrunde? Gibt es eine „Ziel-Zeit“ oder wurden die fünf Prozent willkürlich gewählt?
4. Wurden andere Möglichkeiten der „Einbremsung“ (Reifen, Aero) in die Überlegungen einbezogen und gegen die aktuellen Maßnahmen gerechnet?
5. Warum wurde nicht die gesamte Klassenstruktur bei der Entscheidung berücksichtigt?
6. Wurden Risiken ausreichend gewürdigt, die sich aus der Entscheidung des DMSB ergeben?
„Ich meine: Der DMSB ist mit seiner Entscheidung, wenn sie in der kolportierten Form zutrifft, seinem in der öffentlichen Meinung fragwürdigen Ruf gerecht geworden.
Er hat überhastet und mangelhaft kommuniziert eine Entscheidung getroffen, die auf dem Rücken von Veranstaltern und Teilnehmern zum Nachteil von Besuchern und Fans ausgetragen wird.
Er hat mit einer unkoordinierten und nicht nachvollziehbaren Last-Minute-Entscheidung dem Ansehen des Motorsports auf dem Nürburgring geschadet.
Schlimmer gehts nimmer.“
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