Am Samstag sorgte ein Unfall auf der Nordschleife für vielfache Diskussion. Neben dem DMSB stehen auch Veranstalter und Inhaber des Nürburgringes in der Kritik.

L. Rodrigues am PostenDie VLN hat zu Beginn der Saison kommuniziert, man wolle die beliebteste und umfangreichste Langstreckenmeisterschaft der Welt sicherer machen. Aber ist das bisher auch gelungen? Und wo besteht bei der VLN Handlungsbedarf? Außer Frage steht: Der Rennabbruch war gerechtfertigt und notwendig. Hier hat der Veranstalter mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln reagiert.

veraltete Technik auf dem Nürburgring und auf der Nordschleife?

Die Technik auf dem Nürburgring und auf der Nordschleife ist seit Jahren veraltet. Vor einigen Wochen erst beschwerte sich Wolfgang Land erst über die Zapfsäulen und der Funktion. Dennoch sind Betreiber und Veranstalter seit Jahren bemüht, die Technik immer weiter zu modernisieren. So wurde zum Beispiel in der jüngeren Vergangenheit ein digitales Funknetz installiert, welches einen reibungslosen Kommunikationsablauf sicherstellen soll. Zwar sind alle Streckenposten nach wie vor noch mit alten regulären Telefonen ausgestattet – die teils mit Kurbeln oder Steckverbindungen bedient werden. Jedoch dienen diese nur als Backup, sollte das Funknetz tatsächlich mal streiken oder für „1to1“-Gespräche mit der Racecontrol. Je nach Außentemperatur zwischen 45 und 90 Minuten funktionierende Funkgeräte gehören ebenfalls der Vergangenheit an.

Anders wäre ein Betrieb in diesem Ausmaß nicht denkbar.

Fahrer fordern zwar seit geraumer Zeit, den Nürburgring an die Standards der weltweiten Strecken anzupassen. Auch hier sind die Betreiber bereits fest damit beschäftigt nachzuarbeiten. So sind am Nürburgring bereits – an unübersichtlichen Stellen – Lichtanlagen installiert. Wenn man den Piloten zuhört, dürfen das aber noch mehr werden.

Zu lange Entscheidungswege?

In der Diskussion um das besagte Video vom Unfall in der Fuchsröhre wurde heiß debattiert, warum die Flaggensignale so lange brauchten, bis sie herausgegeben werden. Warum dauert es so lange, bis die entscheidenden Flaggensignale ausgegeben werden? Immerhin dauerte es 45 Sekunden, bis die Code60 Flagge gezeigt wurde. Wer sich das Video anschaut sieht, dass an dem Posten alles nach Vorschrift verlief. Eine Code60-Flagge wird nicht einfach so rausgehängt, weil es die Sportwarte oder Fans so wünschen. Eine Code60-Flagge zieht schwere Konsequenzen nach sich. Denn hier wird die Racecontrol aufmerksam. Wie genau die Code60-Regelung funktioniert, haben wir bereits im Januar 2016 zur Anwendung der Flaggenregelung im Rahmen der VLN berichtet.

Aus- und Weiterbildung bei den Streckenposten

Wie für die Piloten die Nordschleifenprüfung bereits Pflicht ist, sind Lehrgänge für das Sicherheitspersonal seit Jahren auch Pflicht. Klar ist, mehr und besser geht immer. Es wird auch immer wieder einzelne Ausreißer geben, die mit den Regelungen und den Vorschriften nicht klar kommen. Diese Einzelfälle sorgen dann bei den Piloten für Missstimmung. Jedoch gibt es auch unter den Fahrern schwarze Schafe, die mit den Regelungen nicht klar kommen. Und so wird der Sündenbock immer wieder von einer Seite zur anderen geschoben. Doch bei der Streckensicherung will man dagegen angehen. Leider bemängelt man hier seit Jahren fehlenden Nachwuchs. Deshalb wollen wir an dieser Stelle unterstützend eingreifen und geben Interessierten die Möglichkeit, als Sportwart aktiv zu werden.

Wenn Du also aktiv im Motorsport dabei sein willst und den Rennbetrieb an der Nordschleife sicherer machen und die bis zu 450-köpfige eingespielte Truppe unterstützen möchtest, dann schick uns eine Mail an info@lsr-freun.de mit Deinen Kontaktdaten. Wir werden Deine Anfrage umgehend an die entsprechenden Stellen weiterleiten.

Wir werden die Chance nutzen und uns bei den nächsten Rennen die Arbeit der Sportwarte mal genauer anschauen und sie während der Rennen begleiten.

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Dieser Beitrag wurde von verfasst.

Michael Brückner ist seit Jahren begeisterter Motorsportfan und Fotograf. Außerdem sammelt er wissbegierig allerlei Informationen und arbeitet diese dann auf. Warum also nicht alles unter einen Hut bringen und der Welt zur Verfügung stellen. So entstand LSR-Freun.de. Neben der fotografischen und redaktionellen Arbeit kümmert sich Michael auch um die technischen Aspekte des Internetauftritts.
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5 Kommentare zu “Nürburgring: veraltete Technik und schlechte Kommunikation?

  1. Zitat aus Ihrem Artikel: „„Das Problem ist, dass ich als Posten keine Code 60 zeigen darf, ohne den Abschnittsleiter zu fragen.“ Das ist falsch.

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