Trotz ungünstiger Ausgangsposition gute Performance im ersten DTM Rennen auf dem Traditionskurs des Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola, frühes Aus durch Startunfall am Sonntag im zweiten Rennen. Space Drive Projekt konnte wichtige Daten bei extremen Temperaturen generieren.
Es war eine Herausforderung für Mensch und für den Steer-by-Wire Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 18. Bis zu 55 Grad Asphalt-Temperatur herrschten auf dem 4,9 Kilometer langen Kurs des Autodromo Enzo e Dino Ferrari vor den Toren Bolognas/ Italien. Somit war das dritte Rennwochenende der DTM auch eine extreme Herausforderung für das elektronische Lenksystem Space Drive, welches im Mercedes-AMG Technologieträger eingesetzt und weiterentwickelt wird und der ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Lenkgetriebe zum Einsatz kommt. Letzten Endes langte es am Samstag nach schwachem Qualifying, dank starker Rennperformance noch für Platz 18. Am Sonntag endete das Rennen für das Mercedes-AMG Team Mücke Motorsport und Space Pilot Maximilian Buhk bereits nach der fünften Kurve.

„Der Reifen wird so heiß, dass man den kompletten Peak verliert. Das ist für unsere Ingenieure sehr interessant. Da es keine mechanische Verbindung zwischen dem Lenkrad und den Rädern gibt, bekommt der Fahrer das Feedback über Berechnungsmodelle“, sagt Roland Arnold CEO der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co.KG. „Wir haben bereits bei minus 30 Grad in Finnland getestet und jetzt bei über 50 Grad Asphalttemperatur hier in Imola. Diese Daten sind wichtig für die zukünftige Entwicklung und für das autonome Fahren. Die Sensor-, Kamera- und Lidarhersteller brauchen diese Rückinformationen. Die Erkenntnisse aus diesen Daten sind für die Entwicklung maßgeblich.“

Am Samstag, nach einem enttäuschenden Qualifying vom Platz 23 in das fünfte Rennen der DTM gegangen, gelang Maximilian Buhk ein perfekter Start, der ihn nach der ersten Runde auf Position 17 nach vorn brachte. Bei guter Pace entschied sich das Mercedes-AMG Team Mücke Motorsport lange draußen zu bleiben. Bei einem nicht ganz so optimalen Boxenstopp in Runde 20, verlor das Berliner Team wichtige Sekunden. Letztendlich fuhr Maximilian Buhk als 18. über die Ziellinie der 51 Grad heißen Strecke in Imola.
Auch im zweiten Qualifying am Sonntag konnte das Team und Maximilian Buhk keinen optimalen Startplatz herausfahren und startete letztendlich von Position 24. Auch hier gelang Maximilian Buhk nach gutem Start zunächst wieder ein Sprung nach vorn. Allerdings endete die Freude bereits in der 5. Kurve der ersten Runde. Nach einem Zusammenstoß mit einem anderen Fahrzeug war das Rennen für den Mercedes-AMG GT3 #18 beendet.
Peter Mücke, Teamchef, Mercedes-AMG Team Mücke Motorsport: „Der Ausgang war natürlich nicht nach an unserem Geschmack. Wir hatten einen Crash beim Start. Nichtsdestotrotz ziehe ich ein positives Fazit bei diesen extremen Hitzebedingungen. Wir konnten keine Beeinträchtigung am Auto bzw. an der Lenkung spüren, die hat gearbeitet, als ob zehn oder 15 Grad wären. Das ist für mich der viel wichtigere Punkt. Wir haben hier unter sehr extremen Bedingungen getestet. Die Performance am Samstag war gut. Aus den Daten konnten wir Erkenntnisse herausgelesen und haben dann Änderungen vorgenommen, so dass es sehr interessant gewesen wäre, wo wir mit dem heutigen Setup gelandet wären. Die Performance gegenüber den anderen Mercedes war da.“

Maximilian Buhk, Space Drive Pilot des Mercedes-AMG GT3 # 18: „Wenn Du so weit hinten losfährst, kann man in diesem engen Feld so gut wie keine Plätze gut machen. Gestern hatten wir Glück am Start, doch auf der Strecke wird es brutal schwierig, wenn man nach vorn kommen möchte. Abharken und Norisring wird besser.“

Axel Randolph, Head of Race, Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co. KG: „Wir sind hier bei Asphalttemperaturen von über 50 Grad und 35 Grad Außentemperaturen unterwegs. Bei der Entwicklung müssen wir die gesamte Bandbreite abdecken, um eine gesamtheitliche Betrachtung der Daten sicher zu stellen, für die fundierte Weiterentwicklung der Technologie. Ein Beispiel: Wenn die Reifen zu heiß werden, fangen sie an zu rutschen. Dieses Gefühl können wir bei entsprechender Datenlage dann auch an den Fahrer weitergeben. Dafür ist es sehr wichtig, auch bei solchen Bedingungen zu arbeiten – bei ganz kalten und ganz heißen Temperaturen.“
In knapp zwei Wochen finden die Wertungsläufe sieben und acht der DTM 2022 statt, am 01. und 02. Juli auf dem Norisring, dem Traditionsstadtkurs in Nürnberg.
Quelle: Pressemitteilung Mücke Motorsport
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