Sie hatten schon immer mal den Plan an der Entwicklung eines Rennfahrzeuges mit zu arbeiten? Dann kann dieser Traum jetzt für jeden in Erfüllung gehen.

So ganz neu ist die Idee des ehemaligen Williams Ingenieurs und späteren Projektleiters von Pecscarolo nicht. Bereits im Jahr 2013 startete Perrinn, der seine Firma Perrinn Ltd. in England gegründet hat eine groß angelegte PR Offensive für ein LMP1 „Open Source“ Projekt unter dem Namen „myP1“. Perrinn plante damals ein LMP1 Hybrid Fahrzeug für die Saison 2015 bereitzustellen. Doch nachdem in der Saison 2014 immer deutlicher wurde, dass die privaten LMP1 Fahrzeuge gegen die Werksboliden keine Chance auf einen Sieg hatten, sank das Interesse an dieser LMP1 Sub-Kategorie gegen null. Auch der Versuch eines brasilanischen Teams das Fahrzeug über Crowdfounding einzusetzen kam nicht über eine Ankündigung hinaus.
Das Projekt wurde endgültig auf Eis gelegt, als Nicolas Perrinn 2015 das Angebot von Manor erhielt im neu gegründeten Formel-1 Team mitzumachen. Die Lage änderte sich erneut, nachdem der AOC die neuen sehr restriktiven Regularien für die LMP2 Fahrzeuge verkündete. Teams die kein Spec-Racing betreiben wollen, werden so zwangsläufig in die LMP1 gezwungen. Dieser Umstand und der Umstand, dass im Manor Formel 1 Team endgültig die Lichter ausgegangen sind haben Perrinn bewogen Anfang 2017 die Arbeit an seinem „Open Source“ LMP1 Projekt wieder aufleben zu lassen.
Im Mai 2017 ließ Perrinn die Presse wissen, dass er zwei seiner LMP1 Boliden für die Saison 2018, an ein europäisches Team für den Einsatz in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und die 24 Stunden von Le Mans 2018 verkaufen konnte. Der Preis für das Chassis soll bei 1,4 Mio. Euro liegen. Perrinn gab in der Pressemeldung weiterhin bekannt, dass es ein großes Interesse an Autos mit mehr technischen Freiheiten gibt, als es das strikte Reglement in der LMP2 zulässt. Auch das FIA und ACO größere Unterstützung und Stabilität bei Reglement für dies Fahrzeugklasse zugesagt haben, steigere das Interesse der Kunden. So können Fahrzeuge in der jetzigen Form bis mindestens 2022 eingesetzt werden. Um eine Chance gegen die Werkshybrid Fahrzeuge herzustellen sollen Maßnahmen wie z.B. ein DRS für die privaten LMP1 Fahrzeuge zugelassen werden.
Was das Projekt von Perrinn bisher einmalig macht, ist die Idee das Fahrzeug in Form eines Open-Source Projektes umzusetzen. Somit kann jeder der will an dem LMP1 Projekt über die Seite „Perrinnn.com“ mitarbeiten. Perrinn sagte dazu: „Ich nutze „Open Source“ als Möglichkeit, Ressourcen und Personal in diesem Projekt zu bündeln“. Der ehemalige Pescarolo-Projektleiter setzt dabei darauf, auf Ressourcen zurückgreifen zu können, die in normalen Strukturen für ihn nicht greifbar wären und so ein bestmögliches Fahrzeug zu entwickeln. Perrinn ist dabei durchaus bewusst, dass durch diesen Ansatz auch die Konkurrenz jederzeit die Möglichkeit besitzt auf alle Informationen zu dem Fahrzeug zugreifen zu können. Der Idee des „Open Source“ Projektes stammt ursprünglich aus der Softwareentwicklung. Eines der bekanntesten“ „Open Source““ Projekte ist dabei das Betriebssystem Linux, dass Anfang der 90er-Jahre durch den finnischen Programmierer Linus Torvald initiiert wurde.
Der Name des Teams, dass 2018 den Einsatz des Perrinn LMP1 Fahrzeuges plant hat Nicolas Perrinn bisher noch nicht bekannt gegeben. Auch ist bisher nichts über den Stand des Projektes bekannt. Nicolas Perrinn ist dabei neben Ginetta und Dallara ein weiterer Fahrzeughersteller, der den Einsatz von privaten LMP1 Fahrzeugen für 2018 angekündigt hat.
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Ein Kommentar zu “LMP1 2018: Ein eher ungewöhnlicher Ansatz”