Porsche will nach dem erfolgreichen Restart der IMSA WeatherTech SportsCar Championship beim dritten Saisonlauf in Sebring (USA) an die Tabellenspitze in der Herstellerwertung aufrücken. Nach je zwei Podestplätzen in der Klasse GTLM bei den ersten beiden Rennen in der US-Motorsporthochburg Daytona liegt das Werksteam des Sportwagen-Herstellers mit dem rund 515 PS starken Porsche 911 RSR nur einen Zähler hinter Platz eins.
Im zweiten Rennen innerhalb von zwei Wochen in Florida werden jedoch nicht nur die beiden Werks-RSR aus Weissach in den Wettbewerb starten, sondern auch ein Kundenfahrzeug. Das Team Wright Motorsports setzt einen 911 GT3 R in der GTD-Klasse ein.
Das Rennen

Der Sebring International Raceway stellt eine große Herausforderung für Mensch und Maschine dar. Rund ein Drittel des 6,02 Kilometer langen Kurses besteht aus Betonplatten, die auf dem ehemaligen „Hendricks Army Airfield“ das Rollfeld bildeten. Hier sorgen unzählige starke Bodenwellen für ständige Erschütterungen. Aufgrund dieser Besonderheit wird die Rennstrecke rund 100 Kilometer südlich von Orlando in den Sozialen Medien oftmals mit dem Hashtag „#RespectTheBumps“ versehen. Für die Ingenieure des Werksteams steht daher die Abstimmung der Kinematik der 911 RSR im Fokus. Porsche tritt auf dem Traditionskurs, der seit 1950 regelmäßig Schauplatz von Langstreckenrennen ist, als erfolgreichster Hersteller an. Die Marke aus Stuttgart feierte in Sebring bereits 18 Gesamt- und 72 Klassensiege. In den vergangenen beiden Jahren setzte sich der Porsche 911 RSR im Zwölfstundenrennen in der GTLM-Kategorie durch. Das „Sebring 240“ am 18. Juli geht nun nur über 2:40 Stunden. Der ursprünglich für März angesetzte Langstreckenklassiker über zwölf Stunden wird am 14. November als Saisonfinale an gleicher Stelle nachgeholt.
Die Fahrer des Porsche GT Teams
Im Porsche 911 RSR mit der Startnummer 912 wechseln sich die Werksfahrer Earl Bamber (Neuseeland) und Laurens Vanthoor (Belgien) ab. Die amtierenden GTLM-Champions hatten bei den bisherigen beiden Saisonläufen in Daytona jeweils den zweiten Platz erreicht und führen derzeit die Fahrermeisterschaft an. Im Schwesterauto mit der Startnummer 911 kämpfen der Brite Nick Tandy und Frédéric Makowiecki aus Frankreich um ihren ersten Saisonsieg. Das Duo war im 24-Stunden-Rennen Ende Januar und beim Lauf über 2:40 Stunden in Daytona am 4. Juli jeweils auf dem dritten Rang ins Ziel gekommen. In der Herstellerwertung belegt Porsche Platz drei mit nur einem Zähler Rückstand auf die gemeinsamen Tabellenführer BMW und Corvette. Das nordamerikanische Werksteam peilt beim dritten Rennen in Sebring den ersten IMSA-Sieg mit dem neuen Porsche 911 RSR an.
Das Kundenteam

In der GTD-Kategorie setzt das erfahrene Kundenteam Wright Motorsports auch im dritten Saisonlauf der nordamerikanischen Sportwagenserie einen über 500 PS starken Porsche 911 GT3 R ein. Die Mannschaft aus dem US-Bundesstaat Ohio vertraut im Cockpit auf die Dienste des Werksfahrers Patrick Long und dessen amerikanischen Landsmanns Ryan Hardwick. Das Team belegt in der Klasse für Fahrzeuge nach GT3-Reglement derzeit den vierten Rang.
Das Rennen im Livestream
Der dritte Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship in Sebring startet am Samstag, 18. Juli um 17:35 Uhr Ortszeit (23:35 Uhr MESZ). Das Rennen über 2:40 Stunden wird außerhalb der USA und Kanadas im Internet auf www.imsa.com übertragen.
Der Zeitplan (Ortszeit, MESZ: -6 Stunden)
Freitag, 17. Juli
18:00 Uhr – 19:00 Uhr – Freies Training
Samstag, 18. Juli
10:00 Uhr – 11:15 Uhr – Freies Training
13:55 Uhr – 14:10 Uhr – Qualifying GTD
14:20 Uhr – 14:35 Uhr – Qualifying GTLM
14:45 Uhr – 15:00 Uhr – Qualifying DPi/LMP2
17:35 Uhr – 20:15 Uhr – Rennen
Der Porsche 911 RSR

Der Porsche 911 RSR des Modelljahrs 2019 feierte im Januar beim 24-Stunden-Rennen in Daytona seine Premiere in der IMSA SportsCar Championship. Das – in Abhängigkeit vom Luftmengenbegrenzer – rund 515 PS starke Fahrzeug aus Weissach basiert auf dem Hochleistungs-Straßensportwagen 911 GT3 RS*. Im Vergleich zu dem sehr erfolgreichen Vorgängermodell wurde das Auto unter anderem in den Bereichen Fahrbarkeit, Effizienz, Ergonomie und Servicefreundlichkeit verbessert. Rund 95 Prozent aller Bauteile sind neu. Angetrieben wird der 911 RSR von einem Sechszylinder-Boxermotor mit 4,2 Liter Hubraum.
Das ist die IMSA SportsCar Championship
Die IMSA SportsCar Championship wurde 2013 in den USA und Kanada nach dem Zusammenschluss der American Le Mans Series und der Grand-Am Series gegründet. Ein Jahr später startete die neue Sportwagen-Meisterschaft, die von der International Motor Sports Association (IMSA) organisiert wird, in ihre erste Saison. Sportprototypen und Sportwagen nehmen in vier verschiedenen Klassen teil: GTLM (GT Le Mans), GTD (GT Daytona), DPi (Daytona Prototype international) und LMP2 (Le Mans Prototype 2). Der neue Porsche 911 RSR fährt in der Klasse GTLM, der Porsche 911 GT3 R in der Klasse GTD. Das Porsche GT-Team peilt 2020 die Titelverteidigung in der Hersteller-, Fahrer- und Teamwertung an.
Stimmen vor dem Rennen

Pascal Zurlinden (Gesamtprojektleiter Werksmotorsport): „Wir waren in den ersten beiden Rennen in Daytona jeweils mit beiden Autos auf dem Podest und sind der einzige Hersteller, der bisher immer auf dem Podium war. Der Start in die Saison 2020 lief sehr gut. Nun fehlt noch der letzte Schritt: Wir wollen den ersten Sieg für den Porsche 911 RSR-19 in den USA. Unsere Werksmannschaft in Nordamerika hat zuletzt unter erschwerten Bedingungen hervorragende Arbeit geleistet. Ich bin sicher, dass unser Team auch in Sebring stark auftreten wird. Ganz besonders freut mich, dass es die Verantwortlichen der IMSA und der örtlichen Behörden geschafft haben, mit einem wohldurchdachten Konzept zum Schutz der Gesundheit wieder tollen, realen Motorsport zu ermöglichen. Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten.“

Steffen Höllwarth (Einsatzleiter IMSA Championship): „Es geht in der IMSA-Serie nun Schlag auf Schlag. Nach dem erfolgreichen Rennen in Daytona gehen wir mit einem sehr guten Gefühl an die kommende Aufgabe in Sebring. Auf der dortigen Strecke haben wir in den vergangenen beiden Jahren jeweils das Zwölfstundenrennen gewonnen. Allerdings waren die äußeren Bedingungen andere, weil der Langstreckenklassiker im kühleren März ausgetragen wurde. Wie zuletzt in Daytona, müssen wir uns auch auf dem Sebring International Raceway auf Hitze und Gewitter einstellen. Wichtig wird sein, bei dem kompakten Programm am Rennwochenende bereits im ersten Training gut aussortiert zu sein. Es gibt kaum Zeit für eingehende Analysen und umfangreiche Setup-Veränderungen. Wer sofort schnell ist, hat im harten Wettbewerb der GTLM-Klasse die besten Chancen auf den Sieg.“

Nick Tandy (Porsche 911 RSR #911): „Wir kommen als Sieger der vergangenen beiden Zwölfstundenrennen nach Sebring. Das ist ein tolles Gefühl. Die Motivation ist extrem hoch. Sebring zählt zu meinen absoluten Lieblingsstrecken. Wir wollen unseren guten Lauf auf dieser ‚Buckelpiste‘ möglichst nahtlos fortsetzen. Unser neuer Porsche 911 RSR-19 passt sehr gut zu den besonderen Bedingungen in Sebring. Wir wollen den ersten Saisonsieg einfahren.“

Frédéric Makowiecki (Porsche 911 RSR #911): „Beim vergangenen Rennen in Daytona haben wir bezüglich der Strategie etwas daneben gelegen. Das hat das Ergebnis verfälscht. Sicher ist aber, dass unser Porsche 911 RSR alles mitbringt, was es für Erfolge im engen Wettbewerb der GTLM-Klasse braucht. Den Beweis dafür möchten wir im nächsten Rennen erbringen, indem wir unsere Siegesserie dort fortsetzen und mit der neuesten Version des RSR erstmals in der Saison 2020 ganz nach vorne fahren. Sebring ist unsere Strecke!“

Earl Bamber (Porsche 911 RSR #912): „Nach zwei doppelten Podestplätzen für den Porsche 911 RSR in den ersten beiden Saisonrennen haben wir ein klares Ziel: Wir wollen den ersten Sieg. Die Vorzeichen sind gut. Unser Auto ist definitiv konkurrenzfähig. In den vergangenen Jahren hat Porsche das Zwölfstundenrennen von Sebring gewonnen, zudem hatten wir mit dem aktuellen Fahrzeug dort sehr gute Tests. Die Hitze wird uns sicherlich zu schaffen machen. Auf der sehr anspruchsvollen und extrem welligen Strecke gilt es, jederzeit die maximale Konzentration zu behalten. Das wird ein wichtiger Schlüssel zu einem möglichen Erfolg sein.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #912): „Es wird angesichts der bevorstehenden Hitze in Sebring äußerst anstrengend werden. Zuletzt in Daytona war es zwar auch schon sehr warm, aber die dortige Strecke bietet uns Fahrern deutlich mehr Chancen zur kurzen Erholung. Das ist in Sebring überhaupt nicht der Fall. Vielleicht werden alle Teams aufgrund dieser Bedingungen einen zusätzlichen Fahrerwechsel vornehmen. Wir würden sehr gern gewinnen. Auf der anderen Seite haben wir nach zwei zweiten Plätzen die Führung in der Fahrerwertung übernommen. Wenn wir immer Zweiter werden und dadurch den Titel verteidigen, dann könnte ich damit auch bestens leben.“
Quelle: Porsche Newsroom
In eigener Sache:
Du hast den Beitrag bis zum Schluss gelesen? Hat er Dir gefallen? Wenn Du die LSR-Freun.de unterstützen möchtest, kannst Du das mit einem Abonnement bei SteadyHQ tun.
Damit hilfst Du uns, auch in Zukunft erstklassige Berichte, Dokumentationen und Reportagen aus der Welt der Langstreckenrennen zu erarbeiten und zu erstellen.

Die LSR-Freun.de sagen Danke!