Die neuen Vorgaben der Balance of Performance (BoP) für GT3-Fahrzeuge kommen nach Ansicht der Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring (ILN) eine Woche vor Beginn der VLN-Saison deutlich zu spät. Sie sind in dieser Form nicht geeignet, die Sicherheit auf der Strecke zu erhöhen, und gefährden aus sportlichen wie aus wirtschaftlichen Gründen die Zukunft der Langstreckenmeisterschaft (VLN) sowie des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring.
„Die Sicherheit der Fahrer, Sportwarte und Zuschauer gehört zu den zentralen Anliegen der ILN“, stellt ILN-Vorsitzender Martin Rosorius klar. Aus diesem Grund begrüßt die ILN, dass die Strecke regelmäßig begutachtet wird. Auch die Analyse von Unfällen und die Einleitung von Verbesserungsmaßnahmen durch die FIA und den Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) besitzt große Bedeutung. „Aufgrund der Heterogenität des Teilnehmerfeldes bei der VLN und dem 24-Stunden-Rennen ist es aus Sicht der ILN wichtig, dass die Rundenzeiten und Höchstgeschwindigkeiten sowie das Beschleunigungsvermögen der einzelnen Klassen in einem vernünftigen und ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen“, erläutert Rosorius.
Die neue BoP stellt jedoch einen Eingriff in das bisher recht ausgewogene Leistungsgefüge dar. Publikumslieblinge wie das Wochenspiegel Team Monschau (WTM) und Frikadelli Racing haben daraufhin angekündigt, ihr Engagement am Nürburgring unter den aktuellen Gegebenheiten einzustellen beziehungsweise zu reduzieren. Weitere private Teams aus der SP9-Klasse könnten diesem Schritt folgen. Aus Sicht der ILN gefährdet diese bedrohliche Entwicklung die Zukunft der VLN und des 24-Stunden-Rennens. „Es ist 5 vor 12“, so Rosorius: „Die aktuelle Lage muss zusätzlicher Ansporn sein, gemeinsam mit allen Akteuren nach Lösungen zu suchen. Wir sind derzeit sowohl mit dem DMSB, dem ADAC Nordrhein als auch der VLN in intensivem Kontakt. Selbstverständlich stehen wir auch mit der FIA im direkten Dialog, um die berechtigten Interessen der Teams zu vertreten und den Erhalt der FIA-Zulassung für GT-Fahrzeuge auf der Nordschleife zu sichern.“
Hintergrund: Auf Veranlassung der obersten Internationalen Motorsportbehörde FIA wird die Leistung aller GT3-Fahrzeuge bereits zum ersten VLN-Rennen am kommenden Samstag um fünf Prozent reduziert, um dem Sinken der Rundenzeiten entgegenzuwirken und die Sicherheit auf der Strecke zu erhöhen. Dieser Effekt tritt laut ILN jedoch nicht ein. Im Gegenteil: Während die Kurvengeschwindigkeiten unverändert bleiben, können auf den Geraden und in Bremszonen sowie beim Überholen gefährliche Situationen mit Fahrzeugen anderer Klassen entstehen.
Da sich seit dem Unfall im März 2015 und den anschließend eingeführten Sicherheitsmaßnahmen kein weiterer schwerer Unfall mit Personenschaden in der SP9-Klasse ereignet hat und auch die Rundenzeiten seit Monaten bekannt sind, erschließen sich der ILN bislang nicht die Gründe, die ein sofortiges Handeln erforderlich machen.
„Es wäre nach Auffassung der ILN angebracht gewesen, anstelle einer kurzfristig kommunizierten BoP frühzeitig eine Arbeitsgruppe unter Einbeziehung aller Betroffenen ins Leben zu rufen, um zielführende Lösungen zu erarbeiten und den Teams entsprechende Planungssicherheit zu geben“, so der ILN-Vorsitzende Rosorius.
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Denn Sie wissen nicht was sie tun…..
Ich wäre dafür das man GT3 Fahrzeuge in Wattebäuschchen einpackt, denn so werden Sie auch langsamer!! Nein im Ernst, erstens wurde mal wieder nicht durchdacht oder zu Ende gedacht.; zweitens sind nur panische Schnellschüsse gemacht worden.
Das Thema Nürburgring ist so, durch was auch immer, Komplex geworden, dass wenn nicht richtig Durchdacht wird, was ich im nachfolgenden Kommerntar angeschnitten habe, gibt es für die Eifelregion eine grosse Katastrophe!
Ich denke auch nicht dass die FIA einfach so die Streckenlizenz entziehen kann, oder einschränken, da ja auch Sie die momentanen Verunsicherungen generiert haben, mit der Auslagerungen der Homologationen und Reglemente (SRO/ACO/DMSB/IMSA etc. ) an Regionale Organisationen und Verbände.
Und eben dr Ring ist so eine anspruchsvolle, komplexe Angelegenheit, dass man nicht um behelfsmässige alternative Streckenführung herumkommt, denn Innovationen werden die Autos so oder so schneller machen.
Deshalb fahrt alle herunter, setzt Euch an einen Tisch, und generiert Lösungen mit denen ALLE leben können, die Teams, die Budgets, die Fans und am allerwichtigsten die Sicherheit unter Ausschluss von WENN UND ABER!!
sportliche Grüsse Kurt Moeri
Mein Kommentar an Frikadelli
Bravo Frikadelli und Georg Weiss
Tja….. wer nicht hören will muss fühlen!! Was die arroganten und visionslosen Protagonisten von DMSB und VLN mit Ihren Zwängereien erreichen, ist dass die Nordschleife bald Geschichte sein wird, wenn so weitergewurstelt wird.
Und was das für die ganze Eifelregion für negative Auswirkungen haben wird, kann man sich leicht ausmalen!! !!!
Meine Herren da wird Rennsport betrieben und jeder der sich daran beteiligt, kennt die Risiken seines Tuns! Und die VLN ist Dato der dickste Stützpfeiler der Nordschleife!
Der Ausstieg von Weiss und Frikadelli, wird sicher noch andere nach sich ziehen und da wage ich zu behaupten, ist die VLN die meisten Sponsoren los = die Serie ist tot!
Wie Georg Weiss schon vor einiger Zeit bemerkte, Ist die „Familie“ schon „tot“, wenn es so weiter geht ist die Nordschleife in kürze toter als tot !!!
Wenn das, das Ziel dieser Protagonisten ist, sind Diese wohl in einem falschen Umfeld!
Anstatt die Teilnehmer zu vergrämen, sollten sich DMSB und VLN bei der FIA stark machen, den Blödsinn, dass jeder Landesverband (ACO, DMSB, IMSA etc.) eigene technische Regularien je nach Gusto und Windrichtung kreieren kann, aufhört!
Back to the Roots, mit Gruppe 1-4 für Strassenfahrzeuge in einem für Alle vernünftigem Rahmen wäre das Einfachste! Die Budgets würden es auch danken, da im vorneherein international klar wäre was geht und was nicht. Und es könnte mit dem gleichen Fahrzeug in Spa, Nürburgring, Le Mans, Daytona, Bergrennen und anderem nationalen und internationalen Bewerben gestartet werden ohne kostenintensive Anpassungen.
Die BoP ist der grösste Blödsinn der je im Rennsport ersonnen wurde! Beispiel: Ein GT3 Mercedes muss vom Motor her für den Rennsport um ca. 120 PS gegenüber dem Serien-Strassentriebwerk kastriert werden, um an Rennen teilzunehmen????!!!!!
Das ist kein Motorsport mehr, nur noch politisch angepasste Geldvernichtung, mit beiden Händen rausgeworfen!!
Und eben im Falle Nürburgring, abmurksen einer ganzen Region!!
Als Schweizer Rennsportler (technisch/international) in den golden Zeiten der 70/80iger Jahren weiss ich von was ich rede und hoffe dass ein Weg gefunden wird, um das ganze für Alle vernünftig lösen zu können. Die Fans werden es sicher auch danken, denn ohne die geht es auch nicht und macht keinen Spass mehr.
sehr guter und realitätsbezogener Beitrag !!!