Das von 1953 bis 1983 ausgetragene 1000km Nürburgring schuf Legenden und unvergessene Erinnerungen. Am Samstag, den 18. September 2021 lebte diese Zeit in der Grünen Hölle wieder auf und etwa 100 Rennwagen, bis Baujahr 1994 wagten die Distanz von 1000 Kilometern oder die maximale Rennzeit von fast sieben Stunden.

Foto: Frozenspeed

Mit im Feld aus Porsche, BMW, Mercedes, Ford, Alfa-Romeo und weiteren herrlichen Youngtimern war der Porsche 993 #100 von Arne Bast aus Hamburg. Mit ihm griff Kurt Strube ins Lenkrad und dem Duo gelang ein sagenhafter neunter Gesamtrang mit „hoRSt“ bei bestem Wetter in der Eifel.

Foto: Frozenspeed

Die beiden Unternehmer aus dem hohen Norden der Republik wurden kompetent von Patrick Simon und seinem Boxenteam „Simon Racing“ unterstützt. Dank hervorragender Vorbereitung des straßenzugelassenen und 324 PS-starken weißen Boliden qualifizierte sich hoRSt auf dem 13. Startplatz, war jedoch der zweiten Startgruppe zugeordnet und nahm das Rennen somit auf dem 53. Rang auf. Dies war keinesfalls ein Nachteil, da hoRSt hier an der Spitze der Gruppe freie Fahrt hatte. Pro Umlauf waren die 24 Kilometer aus Grand-Prix-Sprintstrecke und Nordschleife zu fahren, Rundenzeiten unter 10 Minuten gingen problemlos im Porsche 993 mit Zulassung nach STVO.

Selbstredend ging es nicht mit harten Bandagen zur Sache, da passten die Piloten auf ihr historisches Material auf, doch es gab einige spannende Positionskämpfe, denn letztendlich sind die Autos zum Rennen fahren gebaut worden. So fuhr Strube zeitweise die Rundenzeiten der Top 3, die mit deutlich stärkeren Autos unterwegs waren. Hier zeigte sich die Erfahrung von Strube aus zahlreichen Jahren in der VLN und Nürburgring Langstrecken-Serie.

Foto: R. Winter / Ring-Race-Shoot

Der Porsche 993 ist ein US-Import Baujahr 1994 und Eigentümer Bast baute ihn über die Jahre liebevoll in einen RS um. Sein größter Traum ging mit der Teilnahme beim 1000km Nürburgring in Erfüllung: auf eigener Achse anreisen, ein Rennen erfolgreich bestreiten, um dann im Porsche wieder nach Hause zu fahren. Strube und Bast kennen sich seit Jahren von der Scuderia Hanseat und bewegten zur Vorbereitung den hoRSt nur auf öffentlichen Straßen.

Arne Bast freut sich am Tag nach dem Rennen: „Das war ein ganz besonderes Erlebnis und unser Top 10 Resultat weit mehr als ich mir je erträumt hatte! Danke an Simon Racing für die sagenhafte Betreuung und Taktik. Wir fuhren die gesamte Distanz auf einem Satz Reifen. Kurt bewegte das Auto unglaublich schnell und sicher, es war herrlich mit anzuschauen. Ich hatte meine helle Freude im Cockpit. Nun bin ich auf dem Heimweg nach Hamburg in dem Auto, mit dem wir 1000 Kilometer Nordschleife Rennen gefahren sind und hoRSt seine Zuverlässigkeit und Schnelligkeit zeigte. An diese Veranstaltung werde ich mich sicherlich für immer Erinnern und hoffe im nächsten Jahr wieder dabei sein zu können.“

Foto: Kurt Strube

Auch Kurt Strube aus dem Emsland zieht eine glückliche Bilanz: „Der Porsche wurde von Simon Racing wirklich top vorbereitet und ich kam ab dem ersten Meter sehr gut mit ihm zurecht. Das ganze Rennen hat unglaublich Spaß gemacht und ich fühlte mich sehr wohl, so dass ich selbst von meinen Rundenzeiten beeindruckt war.“

„Besonders betonen möchte ich die Leistung von Arne, der im Vergleich zu mir, kaum Rennerfahrung auf der Nordschleife hatte und trotzdem eindrucksvolle Rundenzeiten aufs Tableau zauberte. Vom Regen blieben wir zum Glück verschont, der hätte das 1000km Rennen deutlich schwieriger gemacht. So durften Arne und ich einen wirklich großartigen Erfolg feiern und ich danke ihm, sowie der Crew von Patrick Simon, für ein super Wochenende auf dem Nürburgring in einem besonderen Auto.“, schließt Strube ab.

Foto: R. Winter / Ring-Race-Shoot

Der Veranstalter des Langstreckenrennens DAMC möchte bis 2028 das Event auf der Nordschleife weiter durchführen. Der große Zuspruch und ein ordentliches Teilnehmerfeld bestätigten das Interesse am Format und es wäre schön, wenn die 1000km Nürburgring zum festen Bestandteil des Rennkalenders werden.

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Dieser Beitrag wurde von verfasst.

Lutz Rodrigues Do Nascimento wurde in den 70er Jahren vom Motorsport-Virus infiziert, sein Onkel war im Porsche-Werk Weissach tätig und nahm ihn damals schon mit zu den Rennfahrzeugen. Seit 2011 ist er regelmäßig am Nürburgring bei der VLN mit der Kamera vor Ort und konnte sich somit ein Netzwerk an Bekanntschaften zu Teams, Fahrern und der Streckensicherung knüpfen. Seit März 2017 ist Lutz Teil der LSR-Freun.de und gilt als unser Draht zu den Teams und Fahrern. Mit Fotos und Stories aus den engsten Kreisen sorgt er immer wieder für staunende Gesichter.
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Ein Kommentar zu “„hoRSt“ rast in die Top 10 beim 1000km Nürburgring

  1. Großartiger Bericht. Danke. Große Gratulation an Kurt und Arne.
    Ich bin außerordentlich beeindruckt, was sich aus dem 993 C2, den ich in Houston 2008 (oder war es 2006?) das erste Mal gesehen habe, und vor allem seinem Piloten Arne entwickelt hat.
    Tolle Leistung!

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