Forza GRT! Das österreichische Lamborghini-Team feierte im Samstagsrennen der DTM in Imola sein bis dato bestes Resultat in der legendären Rennserie. In einer wild umkämpften Hitzeschlacht auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari blieben Mirko Bortolotti und Clemens Schmid bis zur Zielflagge cool und eroberten die Plätze drei und sechs. Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti machte im Lamborghini Huracán GT3 EVO mit der Startnummer 63 nicht weniger als 13 Positionen im Feld der 28 GT3-Boliden gut. Clemens Schmid startete mit Platz vier im Qualifying in den Tag und eroberte im Rennen die ersten Punkte seiner DTM-Karriere. In der Gesamtwertung liegen Mirko Bortolotti und Grasser Racing weiter auf dem zweiten Rang.
Mit Startplatz 16 hatte Mirko Bortolotti für den ersten Lauf auf dem 4,909 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs von Imola am Samstag eine außerordentlich schwierige Ausgangslage. Ein im zweiten Training am Freitag falsch markierter Reifensatz wurde mit seiner Strafversetzung von zehn Plätzen sanktioniert. Der 32-jährge Italiener lief nach dem Rückschlag am Samstag zur absoluten Höchstform auf. Im ersten Rennen über 55 Minuten und eine Runde setzten er und seine Crew alles auf eine Karte und wurden für ihre mutige Strategie belohnt. Mit perfektem Reifenmanagement und schnellen Rundenzeiten brachte er sich im ersten Stint zurück ins Spiel. Nach dem Boxenstopp in der 21. Runde stürmte er mit konsequenten Überholmanövern von der siebten auf die dritte Position vor. Die Aufholjagd zum vierten Podium seiner DTM-Karriere machte er mit der schnellsten Runde samt Bonuspunkt perfekt.

Für Clemens Schmid ging beim Heimrennen von Lamborghini nach einem schwierigen Saisonstart endlich der Knoten auf. Der 31-jährige DTM-Neuling war im ersten Zeittraining bis zur letzten Minute sensationell auf Pole-Kurs und stellte schlussendlich einen starken vierten Startplatz sicher. Beim Rennstart behauptete er sich souverän in der Spitzengruppe und zeigte über weite Strecken die schnellsten Rundenzeiten im Feld. Der frühe Reifenwechsel in der sechsten Runde erwies sich in der Schlussphase als Nachteil. Gegen die Konkurrenz auf neuen Reifen fuhr der Tiroler ein taktisch kluges Rennen und wurde dafür mit dem sechsten Platz belohnt.
Rolf Ineichen erlebte bei Außentemperaturen von weit über 30 Grad Celsius unter der italienischen Sonne einen herausfordernden Samstag. Mit Startplatz 14 zeigte der 44-jährige Schweizer an seinem dritten Wochenende in der DTM sein bestes Qualifying. In der Startphase wurde er jedoch von einem Rivalen ins Kiesbett abgedrängt, woraufhin er auf die 24. Position zurückfiel. Im weiteren Verlauf des Rennens kämpfte er sich mit guten Rundenzeiten sukzessive nach vorne und wurde schlussendlich als 15. abgewunken. Alessio Deledda konnte als zweiter Italiener in den Farben von GRT ebenfalls ein positives erstes Heimrennen verbuchen. Der 27-jährige GT3-Rookie setzte seinen Aufwärtstrend fort und fand mit seiner persönlichen schnellsten Runde den Anschluss ans Feld.
Mirko Bortolotti (ITA)
#63 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P6 – Rennen: P3

Mirko Bortolotti: „Ich hatte nach der Strafe und Startplatz 16 nicht damit gerechnet, heute um das Podium zu kämpfen. Vor dem Rennen gab es sogar kurz die Überlegung, ob wir uns auf den Sonntag fokussieren und Reifen sparen sollten. Aber wir hatten natürlich einen Plan und der ist am Ende perfekt aufgegangen. Wir sind auf unserem einzigen Reifensatz aus dem Qualifying gestartet und damit einen langen ersten Stint gefahren. Es war entscheidend, den Reifen zu managen und so die Performance zu haben, wenn die anderen an der Box waren und wir aus dem Verkehr raus sind. Unser Pitstop war super und die letzten 20 Minuten auf dem neuen Reifensatz haben den Unterschied gemacht.“
Clemens Schmid (AUT)
#85 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P4 – Rennen: P6

Clemens Schmid: „Das Rennen lief im Großen und Ganzen sehr gut. Auf die Renndistanz war es mit dem Mittelmotorkonzept unseres Autos schwierig, die Reifen zu schonen. Ich hatte einen sehr langen zweiten Stint und das hat sich gegen Ende bei der Pace bemerkbar gemacht. Es ging dann nur noch darum, den Reifen zu managen und ins Ziel zu kommen. Ich habe mir unnötige Kämpfe gespart und den sechsten Platz abgesichert. Ich bin über meine ersten Punkte in der DTM sehr erleichtert. Wir haben uns an den ersten beiden Rennwochenenden unter Wert geschlagen und jetzt sind wir endlich dort, wo wir hingehören. So darf es gerne weitergehen.“
Rolf Ineichen (SUI)
#19 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P14 – Rennen: P15

Rolf Ineichen: „Es ist mein erstes Mal in Imola und ich bin hier schnell zurechtgekommen, obwohl wir keinen Test hatten und am Freitag damit beschäftigt waren, das Setup auszusortieren. Das Qualifying lief richtig gut, da hat alles gepasst. Im Rennen wurde ich schon in der ersten Runde von einem anderen Fahrer ins Kiesbett geschickt. Ich habe ihm innen den Raum gegeben, aber er hat mich am Ausgang nicht überleben lassen. Danach hatten wir ein sauberes Rennen mit einer guten Strategie und einem super Boxenstopp. Ein großes Lob an die Jungs, die jedes Wochenende wirklich einen tollen Job machen. Mit Platz 15 muss ich unter dem Strich mehr als zufrieden sein. Die Pace war da und das Auto absolut top. Danke dafür an das gesamte Team.“
Alessio Deledda (ITA)
#6 Lamborghini Huracán GT3 EVO
Qualifying: P28 – Rennen: P22

Alessio Deledda: „Ich fühle mich hier in Imola sehr wohl. Die Strecke macht Spaß und das Auto fährt sich wirklich gut. Ich habe deutlich mehr Vertrauen und bis zum letzten Rennviertel hat der Rhythmus gepasst. Danach wurde es schwierig, weil es im Auto sehr heiß wurde und meine Belüftung nicht stark genug war. Es wurde sehr anstrengend, aber ich bin trotzdem zufrieden. Das war ein schöner Tag für das Team. Gratulation an Clemens und natürlich an Mirko, der ein fantastisches Rennen gefahren ist.“
Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: „Es war wirklich ein toller Tag für uns und ein sehr schönes Resultat beim Heimspiel von Lamborghini. Diese Teamleistung ist etwas, worauf wir sehr stolz sein dürfen. Clemens und Mirko sind zwei super Rennen gefahren. Wir hatten bei Mirko eine mega Taktik, die sich bei diesen Bedingungen niemand sonst zugetraut hat und es hat sich ausgezahlt. Seine Leistung war unglaublich und das Podium mehr als verdient. Clemens ist jetzt dort angekommen, wo wir ihn schon lange sehen wollten. Er hat im Qualifying und im Rennen abgeliefert und gezeigt, welches Potential in ihm steckt. Für Rolf wäre ohne den Zwischenfall zu Beginn auch ein Punkteresultat drin gewesen und bei Alessio haben wir ebenfalls Fortschritte gesehen. Es freut mich riesig für die gesamte Mannschaft und es wäre umso schöner, wenn wir am Sonntag noch einen draufsetzen können.“
Quelle: Pressemitteilung GRT Grasser Racing Team
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