Es gibt Menschen, die möglicherweise nicht unbedingt jeder einzelne Fan kennt, die aber Großes für das getan haben, was wir alle kennen und schätzen – und zu diesen Menschen gehört zweifelsohne Peter Geishecker. Wir alle lieben das 24h-Rennen in seiner gesamten Ausprägung, die Größe der Veranstaltung, die vielen Rennwagen und Klassen, die mediale Beachtung und natürlich die Tatsache, dass wir auch im Livestream und vor dem Fernseher großartige Live-Aufnahmen von der Nordschleife genießen können. All das und viel mehr verdanken wir Peter Geishecker. Vor allem gehören die Bekanntheit und die Bedeutung dieses Rennens zu seinen Verdiensten, denn ohne ihn wären die 24h am Nürburgring zweifelsohne nur eine Randerscheinung im internationalen Motorsport.
Nachdem er sich schon vorher in die Leitung des Langstreckenklassikers am Nürburgring eingebracht hatte, übernahm er Anfang der 1980er das Amt des Rennleiters und wurde später zum Organisationsleiter des Rennens. In dieser Position konnte er durch die Einführung verschiedener Gruppen und Klassen die Basis für die Vielfalt an Rennfahrzeugen schaffen, die für uns alle den besonderen Reiz dieser Veranstaltung ausmacht – vor allem aber machte er als Promoter das Rennen international bekannt und verschaffte ihm den Stellenwert, den es heute genießt.
Als ich ihn im September des vergangenen Jahres bei der Moderation einer Buchvorstellung in Barweiler zum letzten Mal interviewt habe, waren trotz seines hohen Alters immer noch das Feuer und die Begeisterung zu spüren, die ihn über Jahre dazu motiviert haben, sich auch mit seiner Firma WIGE für den Nürburgring und das 24h-Rennen einzusetzen und international unzählige Sportveranstaltungen nicht nur mit bester Mess- und Übertragungstechnik auszustatten, sondern ihnen auch die Bedeutung zu geben, die sie verdienen. Über sein Wirken beim 24h-Rennen und im ADAC Nordrhein hinaus hinterlassen auch sein ehrenamtliches Engagement und sein Einsatz für den Sport auf vielen weiteren Ebenen deutliche Spuren.
Ausgezeichnet unter anderem mit dem DMSB-Pokal, der Graf Berghe von Trips-Medaille in Gold des DSK und dem Nürburgring Award in der Kategorie „Lifetime Achievement“ verlässt mit Peter Geishecker ein großer und sowohl für den Nürburgring, als auch für den Sport generell wichtiger Funktionär die Bühne des Motorsports und hinterlässt mit seinem Lebenswerk ein Erbe, an dem wir uns – wenn auch unter den aktuellen Bedingungen in ungewohnter Form – am ersten Juni-Wochenende wieder erfreuen können. Seit vielen Jahrzehnten wird es das erste 24h-Rennen ohne ihn sein, seine Verdienste werden uns aber noch über viele Jahre jedes Mal auf’s Neue ein großartiges Rennen bescheren. Und dafür sei ihm gedankt, auch von den Fans, die ihn – zumindest bisher – vielleicht noch nicht namentlich kannten.
Mehr über Peter Geishecker, sein Leben und sein Wirken finden Sie im Nachruf der offiziellen Seite zum 24h-Rennen am Nürburgring.
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