Nach seinem schlimmen Handbikeunfall im Juni vergangenen Jahres lag der ehemalige Formel-1 Fahrer und BMW-Pilot Alessandro Zanardi im Krankenhaus auf der Intensivstation und ging dann in die Reha. Er erlitt schwere Kopfverletzungen und musste mehrfach operiert werden. Dem 54-jährigen Italiener drohte der Verlust des Sehvermögens, doch im November dann die ersten positiven Nachrichten, dass sich der Zustand verbessert und stabilisiert.
Am 19. Juni 2020 verunfallte Zanardi bei einem Charity-Rennen im italienischen Pienza mit seinem Handbike. Er stieß mit einem entgegenkommenden LKW zusammen und wurde mit dem Helikopter ins Krankenhaus gebracht. Nach Berichten der italienischen Medien kann Zanardi nun wieder sprechen. Bereits im Dezember dann zeigte er nach fünf Operationen weitere Fortschritte der Genesung und war in der Lage die Hände zu bewegen und auf Fragen zu reagieren.

Kurz vor Weihnachten berichtete der italienische „Corriere della Sera“ bereits, dass Zanardi sein Hör- und Sehvermögen zurückerlangt habe – aber noch nicht sprechen könne, weil er sicherheitshalber noch intubiert sei. Der 2001 nach einem Unfall beinamputierte Zanardi reagiere aber auf Ansprache, könne eine Hand drücken oder den Daumen hochstrecken, wenn er darum gebeten werden. Jetzt gab es den nächsten Fortschritt: Der 54-Jährige könne wieder sprechen.
Die Gehirnspezialistin Federica Alemanno erklärte gegenüber dem „Corriere della Sera“: „Es war ein sehr bewegender Moment für die Familie, als Alex begonnen hat zu reden. Das war unglaublich.“ Die Neurologin berichtete weiter, dass Zanardi einer so genannten Wachkraniotomie unterzogen worden sei – einem neurochirurgischen Eingriff, bei dem der Patient wach ist und bestimmte Zonen des Gehirns elektrischen Impulsen ausgesetzt werden.
„Es geht darum, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern“, so Alemanno. „Zunächst werden Tests gemacht um festzustellen, wie die vorhandenen Fähigkeiten in der Wahrnehmung, dem Erinnern, Denken und Wissen sind, da eine Hirnverletzung gewisse Bereiche des Gehirns beeinträchtigt. Beim Eingriff werden dann gewisse Zonen des Gehirns elektrischen Impulsen ausgesetzt. Wenn wir etwa im in jenem Hirnbereich arbeiten, welcher für Erinnerungen zuständig ist, wird der beruhigte, aber nicht narkotisierte Patient auf Bilder angesprochen, die ihm gezeigt werden.“

Der Rennfahrer hatte 2001 bei einem Unfall auf dem Lausitzring beide Beine verloren, kämpfte sich danach wieder zurück in den Leistungssport. Er gewann insgesamt viermal Gold bei den Paralympics 2012 in London und 2016 in Rio de Janeiro.
Informationsquelle: rtl.de
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