Am 07. Juli steht mit der 49. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy der vierte Lauf der VLN bevor. Wir haben uns das Feld der 142 Starter genauer angeschaut.
Mit dem am Samstag stattfindenden 4-Stunden-Rennen wird die Langstreckenmeisterschaft die erste Saisonhälfte nahezu abschließen. 142 Teilnehmer haben sich dazu entschlossen, die Zielflagge zu sehen. Dabei erwartet uns neben sommerlichen Temperaturen wieder ein buntes Starterfeld. Wer neu dabei ist und wen wir (wieder) nicht sehen werden, haben wir hier mal grob zusammengefasst.
10 SP9 Fahrzeuge – weniger Starter in der Königsklasse
Erstmals seit Monaten wird sich an der Balance of Performance in der Klasse SP9 nichts ändern. Damit werden die Teams erstmals seit vielen Rennen mit dem gleichen Setup an den Start gehen, wie bereits beim vorherigen Rennen. Neben den alten Bekannten fehlen an diesem Wochenende beide Fahrzeuge von Falken-Motorsport. Auch von Manthey-Racing fehlt derweil jede Spur. Die jedoch sind an diesem Wochenende im portugiesischen Portimao am Start und stellen dort, gemeinsam mit den Renauer-Brüdern, Ralf Bohn und Mathieu Jaminet, den neuen 2019er Porsche 911 GT3 R in der 24h-Series vor.
Doppelte Einsätze fahren auch beim kommenden 4h-Rennen wieder die Privatteams von Frikadelli Racing und Walkenhorst Motorsport. Auch das Wochenspiegel Team Monschau setzt wieder auf den Einsatz beider Ferrari 488 GT3. Vervollständigt wird das Feld durch Konrad Motorsport mit dem einzigen Lamborghini Huracan GT3, durch Phoenix Racing mit dem einzigen Audi R8 LMS GT3, das Gigaspeed Team Getspeed Performance im Porsche 911 GT3 und Autoarena Motorsport im einzigen Mercedes AMG GT3 mit Patrick Assenheimer und Christian Hohenadel.
SPX – Ausstand für „Chappie“
Die letzten Runden in der VLN unter der Flagge des GTronix 360° Team mcchip-dkr wird der Renault RS.0.1 drehen. Dabei setzt das Team auf ein neues Design, welches am kommenden Freitag präsentiert wird. Nachdem man bereits im letzten Jahr einen Verkauf des Fahrzeuges anvisierte, entschied sich das Team zur Freude der Fans dennoch wieder für einen kurzfristigen Start in der Langstreckenmeisterschaft am Nürburgring. Nun zieht man jedoch alle Register und wird das Fahrzeug zum Kauf zur Verfügung stellen. Wie Danny Kubasik – Teamchef mcchip-dkr – gegenüber den Kollegen von Sportscar-Info mitteilte, wolle man das Fahrzeug verkaufen, da „… wir leider keinen Sponsor und keine wirkliche Unterstützung von Renault, vor allem finanzieller Natur, bekommen. Mit dem Wagen auf der Nordschleife konkurrenzfähig zu sein, ist extrem aufwendig und bewegt sich kostenmäßig auf GT3-Niveau.“
Damit ist der Renault das einzige Fahrzeug in der Klasse SPX. Der zweite, zu Beginn der Saison angekündigte Renault RS.0.1 lässt noch auf sich warten. Hier wird mann frühestens zum siebten Lauf der Langstreckenmeisterschaft mit einem Start rechnen können.
Abwechslung verspricht die SP8
In der zweiten VLN 24h-Specials Klasse wird dem Zuschauer an diesem Wochenende Abwechlsung geboten. Zwar starten in dieser Klasse nur sieben Teilnehmer. Die jedoch vertreten insgesamt sechs verschiedene Marken. Neben den zwei bekannten Porsche 911 GT3 Cup MR von rent2Dirve Familia Racing und Weiland Racing, werden in dieser Klasse ein Aston Martin Vantage GT8 (Aston Martin Racing), ein Lexus ISF CCS-R (Novel Racing), ein Ferrari 458 (racing one), ein BMW M3 GTR 4,4 (Manheller Racing) und ein Audi R8 LMS an den Start gehen. Ein Audi R8 LMS in der SP8? Richtig! Als Versuchsträger wird das Team RacIng powered by HFG den abgespeckten R8 LMS einsetzen. Am Steuer wechseln sich die Schweizer Audi-Pilotin Rahel Frey mit dem Eigentümer des Fahrzeugs Bernhard Hezel ab. Zuletzt wurde der Audi in der DMV GTC Serie eingesetzt.
Ein neuer Underdog betritt die V4
Regens Treiben herrscht wieder in der Klasse V4, den VLN Produktionswagen über 2000 ccm bis 2500 ccm. Insgesamt 20 Teilnehmer meldeten sich in der beliebten Produktionswagenklasse. Noch zu Saisonbeginn sah man hier einen Einbruch aufgrund der Reglementsänderungen, doch die steigenden Einschreibungen sprechen eine andere Sprache. Dazu kommt, dass Sarah Ganser allen Mut zusammennimmt und mit ihrem zu Jahresanfang eingekauften Honda Accord, dem Reigen der BMW 325i die Stirn bieten will.
Nicht im Starterfeld vertreten sind an diesem Wochenende der BMW von Beat Schmitz und Andre Sommerberg. Die beiden Piloten sind noch mit der Reperatur von „Gisela“ vom letzten Rennen beschäftigt. Nach eigenen Angaben ist das das erste Mal, dass die zwei nicht an den Start gehen können. „Es ist, nach dem Unfall in VLN1, der zweite Unfall dieses Jahr und unser Budget lässt einfach keine schnelle Reparatur zu. Fakt ist Gisela ist reparabel und kommt auf jeden Fall zurück, da könnt ihr euch sicher sein!“ berichtet man auf der Facebook-Fanseite des Teams.
Ein Cup oder kein Cup?
Auf sich warten lassen derzeit die Teams und Teilnehmer des KTM X-Bow Cups. Nachdem man beim vergangenen 4h-Rennen auf der Nordschleife noch zwei Fahrzeuge zählen konnte, wird für die 49. Adenauer ADAC Rundstrecken-Trophy nur noch ein Fahrzeug vorgestellt. Zudem wird dieses auch nur noch durch einen Einzelkämpfer pilotiert. Der Mayener Marc Hennerici wird das Rennen im einzig verbliebenen Crossbow für Teichmann Racing bestreiten. Aimpoint wird am Freitagmorgen Neuigkeiten bzgl. eines weiteren Einsatzes bekanntgeben. Mehr möchte das Team, das ursprünglich in der Klasse Cup-X antreten wollte, vorab nicht veröffentlichen.
Dagegen zählt der Cup5 wieder ein volles Starterfeld. Insgesamt fünfzehn Teilnehmer werden am kommenden Samstag um das Podest in der Klasse fahren, alles voran die Sieger beim letzten Rennen, Michael Schrey und Marc Ehret. Schrey absolviert an diesem Wochenende ein Mammutprogramm. Neben dem Start beim vierten Lauf der VLN, wird der Wallenhorst auch beim 24h-Rennen in Portimao an den Start gehen. Gemeinsam mit Martin Kroll, Bernd Küpper, Michael Fischer und Gustav Engljähringer wird Schrey einen 235i Racing Cup BMW für – ebenfalls – Bonk-Motorsport über den Asphalt der Rennstrecke der südportugiesischen Hafenstadt bewegen.
Nach der Disqualifikation beim letzten Rennen wird man bei Adrenalin dennoch alles daran setzen, die zwei Piloten, die für Bonk Motorsport an den Start gehen, vom Thron zu stürzen. Mit vier Fahrzeugen wird die Mannschaft rund um Teamchef Matthias Unger nahezu ein Viertel des gesamten Starterfelds stellen. Und im Gegensatz zum vorherigen Rennen, werden alle Fahrzeuge reglementgerecht vorbereitet sein, versichert Unger gegenüber LSR-Freun.de.
Neue alte Gesichter und „oldschool“ in der H2

Erfolglos ist die bisherige Saison für Jürgen Freiburg im „Pioneer“-Corrado verlaufen. Nach einem Lackaustausch mit einem Kontrahenten und dem folgenden Kontakt mit der Mauer, beim letzten Lauf der Langstreckenmeisterschaft, muss Freiburg sein Fahrzeug erst wieder herrichten. Neben der gebrochenen Achsaufhängung sind auch Arbeiten am Plechkleid des Wolfsburger Kult-Coupes geplant, weswegen man sich noch bis spätestens zum 6h-Rennen gedulden muss, ehe der Corrado wieder die Nordschleife befährt.
Kevin Wolters und David Schneider haben für das kommende Wochenende kurzerhand das Fabrikat gewechselt. Während man beim letzten Rennen noch mit einem Renault Megane RS auflief, greift das Duo am Samstag auf einen, bereits in die Jahre gekommenen dreier Golf von Keeevin Motorsport zurück.
Zum Standard-Repertoire der Klasse H2 gehört auch der Opel Manta von Kissling Motorsport, pilotiert von Peter Haas, Olaf Beckmann und VLN-Technik-Leiter Volker Stryzek. Und zu aller Freude der internationalen Fans gesellt sich in der „Oldschool“-Klasse noch die Schweizer Mannschaft rund um Marc Roth und Edy Kamm in einem – ebenfalls in die Jahre gekommenen – Audi A3 hinzu.
Frauenpower in der Eifel
Neben Rahel Frey in der Klasse SP8 und Sarah Ganser in der V4 wird an diesem Wochenende auch erstmals Carrie Schreiner einen Fuß in die Langstreckenmeisterschaft setzen. Das saarländische Ausnahmetalent trat bisher durch zahlreiche Erfolge in der DMV GTC-Serie und verschiedenen Markenpokalen in Erscheinung. Nun wird die 19-jährige auf einem Porsche Cayman von Getspeed Performance in der Klasse VT3 gemeinsam mit Marvin Dienst ihre Nordschleifen-Permit absolvieren. Beim Porsche Sports Cup am Red Bull Ring konnte Schreiner bereits unter Beweis stellen, dass ihr ein 911er Porsche von Getspeed Performance hervorragend in den Händen liegt. Hier gewann das Energiebündel als erste Frau überhaupt ein Rennen im Porsche Super Cup.
Der Corso rollt!

Neben dem regulären Renngeschehen wird an diesem Wochenende wieder der Benefiz Corso e.V. das Rahmenprogramm der Langstreckenmeisterschaft bespielen. Insgesamt 150 Fahrzeuge zählt der Corso an diesem Wochenende. Zur Überraschung aller Zuschauer und Teilnehmer wird auch Peter Posavac am Corso teilnehmen. Nachdem der Essener nachdem Unfall beim 24er in diesem Jahr noch immer kein einsatzfähiges Fahrzeug zur Verfügung hat, versteigerte er kurzerhand die Mitfahrt zu Gunsten des Benefiz-Corso e.V., um ein weiteres Mal die Arbeit der Sportwarte zu unterstützen. Ersteigert hat die Fahrt in der Zwischenzeit der ehemalige BMW-Werksfahrer Jörg Müller, der spontan das Steuer des Taxi-Z4-GT3 übernehmen wird.
Nach dem Gastspiel des Michelin Alpine-Cup beim vergangenen Lauf, können sich die Fans am Samstag wieder auf den regulären Tagesablauf einstellen. Demnach wird um 08:30 Uhr die Ampel auf Grün schalten. Bis 10:00 Uhr haben die Teilnehmer nun die Möglichkeit im Zeittraining die bestmögliche Platzierung rauszufahren. Von 10:30 Uhr bis 11:00 Uhr ist die Boxengasse für den Pitwalk geöffnet, dem folgend man sich dann in die Startaufstellung begeben wird. Punkt 12:00 Uhr werden die 142 Teilnehmer dann in das vierstündige Langstreckenrennen auf der Nordschleife starten.
Wie immer stellt die Veranstaltergemeinschaft einen Livestream zur Verfügung, der bereits um 08:30 Uhr beginnt und erst, knapp acht Stunden später, nach der Siegerehrung endet. LSR-Freun.de bietet den Livestream – wie immer – unter LSR-Freun.de TV an.
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