Racing fasziniert. Zuschauer, groß und klein, Fahrer, Ingenieure, Fotografen. Denn auch wenn es vielleicht nicht ganz offensichtlich ist: Die Fotografen trugen und tragen mit ihren Bildern erst dazu bei, das spektakuläre Bilder uns die Faszination am Motorsport noch näherbringen. Jeder Hobby-Fotograf mit Motorsport-Ambitionen hat wohl schon einmal darüber nachgedacht, seine Kamera mit an die Rennstrecke zu nehmen und Motorsport-Fotografie zu betreiben. Wir haben uns daher gefragt: Was braucht ihr, um starke Motorsport-Bilder zu machen? Wie solltet ihr vorgehen?

Die richtige Einstellung für Motorsport-Fotografie

Bist du Zuschauer, stehen dir leider nur die öffentlichen Flächen zur Verfügung, was für einigen Abstand zur Strecke sorgt. Da hilft dann nur das Tele-Objektiv. Besser: Versuch, mit dem Veranstalter Kontakt aufzunehmen, um direkt an die Strecke zu dürfen. Aber bitte: Jetzt nicht alle bei der Formel 1 anrufen.
Sei realistisch – eine internationale Veranstaltung wird überschwemmt mit Anfragen, spar es dir (und den Verantwortlichen) also. Wie auch im Motorsport selbst ist es am besten, du beginnst in kleinen Klassen. Schau mal, ob es in deiner Nähe eine Motocross-Strecke oder eine Kartbahn gibt. Auch kleine Rallye-Veranstaltungen oder Bergrennen sind in der Regel für Einsteiger-Fotografen offen.
Mach einen Deal mit dem Veranstalter: Foto-Erlaubnis gegen ein paar Bilder, die du produzierst. Das funktioniert auch mit Teams oder sogar Fahrern. Versuch aber nicht, dich überall als Gratis-Fotograf anzudienen, das nervt Veranstalter und vor allem Berufsfotografen. Frag einfach nett nach, ob du ein bisschen testen kannst. Eine Alternative ist das Fotografieren bei Touristenfahrten. Das geht am Nürburgring mit Racetracker.de, da kannst du deine Fotos auch verkaufen. Wir erklären hier, was du darüber wissen musst.
Und sei natürlich vorsichtig – Motorsport ist nicht ungefährlich! Bring dich oder andere niemals in Gefahr und leiste den Anordnungen der Sicherheitsleute ohne Diskussion Folge. An der Strecke gilt das gleiche, wie im echten Leben: Nur gemeinsam funktioniert es reibungslos.
Das beste Equipment für den Einsatz an der Rennstrecke: Die Kamera
Kennst du den Spruch, dass der Fotograf das Bild macht, und nicht die Kamera? Den kannst du bei der Sportfotografie leider vergessen. Die gute Nachricht: Auch für überschaubare Preise gibt gute Kameramodelle, die für rasante Action geeignet sind. Das ist für Einsteiger oft optimal. Generell gilt: Ein guter Autofokus ist das A und O, schnelle Serienbilder sind ebenfalls ein Vorteil. Und robust sollte sie sein, damit auch ein Regenschauer oder kleiner Rempler alles ruiniert.

Wer richtig Knete hat greift für die Motorsport-Fotografie auf eine Canon 1DX Mark II, Nikon D5 oder Sony Alpha 9 II zurück. Da sich dieser Guide aber eher an Einsteiger richtet, hier ein paar günstigere Tipps: Versucht es mit einer Canon 90D oder 7D Mark II, einer Nikon D500 oder D7500, Alpha 6600, Fujifilm X-T3 oder einer Olympus OM-D E-M5 Mark III. Sie alle vereinen gute Serienbild-Raten mit einem schnellen Fokus und sind für unter 1.500 Euro zu haben. Für unter 1.000 wird es schon schwerer – hier kannst du zu den Vorgängern greifen oder dich auf dem Gebrauchtmarkt umsehen.
Welche Objektive brauche ich für die Motorsport-Fotografie?
Auch an Objektiven sollte man nicht sparen. Ein 70-200mm ist im Motorsport sehr gut aufgehoben. Lichtstärke f/4 oder besser sollte drin sein. Alternativ kannst du ein Tele-Objektiv der Klasse 150-600mm erwerben, so etwas haben Sigma und Tamron im Angebot. Häufig haben aber auch Weitwinkel-Objektive ihren Charme, gerade beim Mitziehen (erklären wir später).
Die meisten Fotografen schwören auf eine Kombi aus 16-35mm, 24-70mm, 70-200mm und 150-600mm. Du willst richtig Geld ausgeben? Kein Problem: Die langen Tele-Objektive der Klasse 400mm f/2.8 oder 600mm f/4 bringen Profi-Qualität der Extraklasse und kosten schnell fünfstellige Summen. Das muss natürlich nicht sein; achte bei Teleobjektiven aber schon auf Qualität. Insbesondere ein guter Autofokus ist wichtig, um schnelle Motive zuverlässig verfolgen zu können. Auch hier ist ein Wetterschutz von Vorteil.
So bereitest du dich vor – das passende Zubehör für Motorsportfotografie
Bevor du nun aber wild mit Kamera und Objektiv bewaffnet an die Rennstrecke stürmst, überlege zunächst, welches Zubehör oder Helferlein du noch brauchen könntest. Die meisten Fotografen schwören an der Rennstrecke auf ein Einbeinstativ. Das ist leicht zu tragen und stabilisiert die Kamera ideal.
Dazu sind in der Motorsport-Fotografie zwei Filter-Arten beliebt: Pol-Filter sind speziell dafür gedacht, Reflexionen zu entfernen, etwa auf Glasscheiben. Das sorgt dafür, das du in die Autos hineinsehen kannst – ein sehr schöner Effekt, den du auch in Photoshop nicht hinbekommen kannst. Außerdem kann ein ND-Filter eine gute Idee sein, der hilft dir bei langen Belichtungszeiten dabei, dass dein Bild nicht zu hell wird.

Hast du alles zusammen, checke noch mal die Akkus und Speicherkarten, packe alles in deinen Fotorucksack und ab an die Strecke. Nimm dir beim ersten Mal ein paar Stunden oder besser einen ganzen Tag Zeit zum Üben. Denn Übung macht den Meister.
So geht es weiter
Im nächsten Teil schauen wir dann gemeinsam auf die eigentliche Arbeit mit der Kamera. Dazu gehören die Einstellungen der Kamera für verschiedene Bildstile, wie Mitzieher oder Portaits und die Bearbeitung der Bilder.
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