Als Teamchef der Mannschaft von aufkleben.de Motorsport und Fahrer des AVIA Clio ist Stephan Epp in der VLN Langstreckenmeisterschaft bekannt. Einige Klassensiege beim 24h-Rennen am Nürburgring so wie in Dubai hat er neben den VLN-Siegen erreicht. Mitte der 1990er Jahre begann der inzwischen 37 Jahre junge Geschäftsmann aus Wuppertal mit Kartsport und ist auch hier bis heute aktiv.
Stephan Epp erzählt, wie er durch einen übermütigen Fehler seinem Team den WM-Titel im Indoorkart vermasselt hat:
In meiner gesamten aktiven Zeit im Motorsport habe ich viel erlebt, dieser Fehler wird mir allerdings bis heute noch regelmäßig „aufs Brot geschmiert“. Es war im Jahre 2011 bei dem Finale der Indoorkart Weltmeisterschaft in Belgien. Damals noch mit dem Team Badboys NRW lagen wir in der Teamwertung sehr aussichtsreich, um den Team-Titel zu holen.

Die Karts wurden immer durchgewechselt, um allen Teams dieselben fairen Voraussetzungen zu bieten. Eines der Karts ist uns aufgefallen das dieses wohl etwas schlechter lief. Da ich bekannt bin auch mit solchen Gefährten schnelle Runden hin zu bekommen stieg ich in besagtes Kart. Ich, motiviert bis unter die Haarspitzen, ließ mich anschieben und bretterte die Boxengasse lang. Doch so übermotiviert bin ich an der Boxenausfahrt vorbeigerauscht, gerade aus in einen „Serviceweg“. Ich natürlich den Anker geworfen und mit stehenden Rädern gehalten. Bis die Jungs am Kart waren, um mich zurück zu schieben war mein ganzes Visier vor Aufregung und Schimpfen beschlagen – ich pumpte wie ein Maikäfer. Das war auch der Moment in dem mir klar wurde, dass ich der Mannschaft den WM-Titel versaut hatte.
Meinen Stint fuhr ich dann voller Zorn. Zwar hatte ich aus dem „schlechten“ Kart alles herausgeholt was ging. Ich fuhr die schnellsten Zeiten im gesamten Feld und konnte Plätze wieder gut machen. Ich kam von Platz acht vor auf Platz fünf. Mehr ging jedoch nicht mehr zu retten und somit wurden wir Fünfter. Wäre dieser blöde Fehler nicht gewesen wären wir wohl trotz dieses Karts auf Platz eins oder zwei angekommen. Das war so ärgerlich und der Fauxpas fuchst mich bis heute. Mir unterlaufen normalerweise selten Fehler, aber dieser war einschneidend. Selbst jetzt, wenn ich das erzähle könnte ich mir selbst in den Allerwertesten treten.

Egal ob im Fahrerlager beim Bier, beim Dienst auf dem Posten um die Strecke oder an langen Winterabenden mit Glühwein. Es gibt unzählbare Geschichten rund um den Motorsport. Einiges ist in der Tradition des „Seemannsgarn“ frei erfunden, übertrieben – vieles hat sich aber genau so zugetragen. Um ein wenig Licht in die trübe und Motorsport freie Zeit zu bringen haben wir für Euch 24 dieser Anekdoten zusammengesammelt und stellen diese bis Weihnachten vor.
Ganz gleich welche dieser interessanten Erzählungen, wir werden diese nicht nachrecherchieren oder bewerten, wir freuen uns einfach an diesen Perlen der Rennsportgeschichte und hoffen Ihr habt Gefallen daran. Herzlichen Dank an alle die sich bereit erklärt haben aus dem Nähkästchen zu plaudern!
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