Heute geben wir zwei kurze Geschichten wieder die „nicht ganz Jugendfrei“ sind. Daher verzichten wir auch auf eine Nennung der Namen. Beide fanden am Nürburgring statt.

Die erste Anekdote kommt von einer Dame die schon länger Dienst als Sportwart der Streckensicherung macht:

Nach einem technischen Defekt wurde von der Staffel ein Porsche an die Tasche bei ihrem Posten geschleppt. Der Staffelfahrer (nennen wir ihn Peter) und sie versuchten das Auto rückwärts in die Tasche zu schieben, was sich allerdings als nicht so einfach herausstellte, auch weil durch Regen der Boden glitschig war und die Füße keinen Halt hatten. Nach ein paar Versuchen gelang es ihnen.

Am Funk berichtete sie, völlig außer Atem stöhnend ihrem Abschnittsleiter: „Peter und ich wir haben gedrückt und gedrückt wie verrückt, aber das Ding wollte nicht rein. Es war so nass, wir rutschten immer wieder ab. Doch jetzt ist er zum Glück drin!“ für einen Augenblick war jede Funkdisziplin dahin und alle waren am grölen und lachen. „Mir war natürlich sofort bewusst wie es für die Anderen am Funk geklungen haben muss, am liebsten wäre ich vor Scham im Boden verschwunden!“.

Das zweite Erlebnis schilderte uns ein junger Sportwart.

Er und sein Kollege hatten bei einem 24h-Rennen dienst auf Posten 45 auf der Grand Prix Strecke. Das ist der Posten in Fahrtrichtung links nach der Vedool-Schikane. Dieser Posten ist während des Rennens „abgeschnitten“ und kann nicht verlassen werden. Für die Sportwarte gibt es ein Häuschen und ein Dixi-Klo.

Unser Sportwart erzählt: „Es war in der Nacht des 24h-Rennen. Mein Postenkollege und ich waren schon einige Zeit im Dienst. Wir hielten uns mit Kaffee wach, welcher sich bei meinem Kameraden irgendwann bemerkbar machte. Er meinte nur, dass er nur kurz austreten muss und war im Dixi verschwunden, das Funkgerät natürlich mit ihm. Keine fünf Sekunden später drehte sich ein Auto raus ins Kiesbett. Ich also die gelbe Tafel raus und ihm zugebrüllt: „GELB GELB Auto im Kies!“ er kam aus dem Häuschen, um zu sehen was er genau am Funk melden muss. Vor lauter Stress und Eile hatte er jedoch vergessen sein „bestes Stück“ wieder einzupacken, was mir in der Festbeleuchtung des M-Festivals aufgefallen ist und ich ihn lachend darauf hinwies. Gut das es bei Nacht war, so gab es keine Kamerabilder, denn bei Tag wäre das weniger lustig als peinlich gewesen.

Posten 45 VLN 2 2019
Foto: L. Rodrigues

Egal ob im Fahrerlager beim Bier, beim Dienst auf dem Posten um die Strecke oder an langen Winterabenden mit Glühwein. Es gibt unzählbare Geschichten rund um den Motorsport. Einiges ist in der Tradition des „Seemannsgarn“ frei erfunden, übertrieben – vieles hat sich aber genau so zugetragen. Um ein wenig Licht in die trübe und Motorsport freie Zeit zu bringen haben wir für Euch 24 dieser Anekdoten zusammengesammelt und stellen diese bis Weihnachten vor.

Ganz gleich welche dieser interessanten Erzählungen, wir werden diese nicht nachrecherchieren oder bewerten, wir freuen uns einfach an diesen Perlen der Rennsportgeschichte und hoffen Ihr habt Gefallen daran. Herzlichen Dank an alle die sich bereit erklärt haben aus dem Nähkästchen zu plaudern!

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Dieser Beitrag wurde von verfasst.

Lutz Rodrigues Do Nascimento wurde in den 70er Jahren vom Motorsport-Virus infiziert, sein Onkel war im Porsche-Werk Weissach tätig und nahm ihn damals schon mit zu den Rennfahrzeugen. Seit 2011 ist er regelmäßig am Nürburgring bei der VLN mit der Kamera vor Ort und konnte sich somit ein Netzwerk an Bekanntschaften zu Teams, Fahrern und der Streckensicherung knüpfen. Seit März 2017 ist Lutz Teil der LSR-Freun.de und gilt als unser Draht zu den Teams und Fahrern. Mit Fotos und Stories aus den engsten Kreisen sorgt er immer wieder für staunende Gesichter.
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